Ein kräftiger Anstieg an den Börsen hilft dem Euro-Franken-Kurs auf die Sprünge. Die Devisennotierung klettert dank steigender Risikobereitschaft merklich über 1,06. Ist das jetzt die Kehrtwende?
Die Nerven liegen wegen der Corona-Pandemie blank. Politiker und Notenbanker haben in den letzten zweit Wochen versprochen, atemberaubende Summen in die Wirtschaft und das Finanzsystem zu pumpen.
Möglicherweise haben sie es übertrieben. "Wenn ich mich mit dem Virus infiziere, bekomme ich nur eine kleine Grippe oder eine kleine Erkältung", behauptet Brasiliens umstrittener Präsident Jair Bolsonaro.
Das Geld, was jetzt vergeudet wird, fehlt, wenn es einen richtigen, strukturellen Abschwung gibt. Und das der irgendwann kommt, ist angesichts immer weiter steigenden Staats- und Unternehmensschulden so sicher wie das Amen in der Kirche.
Zwischen 1,03 und 1,08
"Mit der globalen Ausbreitung des Coronavirus blieb die Suche nach Sicherheit und somit die Nachfrage nach als sicher geltenden Häfen wie dem Franken hoch", kommentiert die St.Galler Kantonalbank.
Weil sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit etwas verlangsamt und die ersten Hilfsgelder fließen, ebbt die Fluchtwelle gerade etwas ab. Infolge steigt der Euro-Franken-Kurs mit 1,0630 auf den höchsten Stand seit zwei Wochen.
Die Lage bleibt aber fragil. Das zeigt auch ein Blick auf die neuen Prognosen der St.Galler Kantonalbank. Aus ihrer Sicht kann der Euro in den nächsten Monaten auf 1,08 Franken steigen. Ebenso gut möglich sei aber auch ein Rückfall auf 1,03.