1 Euro = 1 Schweizer Franken: Parität bereits Ende 2021
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1 Euro = 1 Schweizer Franken: Parität bereits Ende 2021

Balkendiagramm monatliche Performance EUR/CHF-Kurs von Januar 2019 bis März 2020

Der Euro hat den vierten Monat in Folge ein Verlust gegenüber dem Schweizer Franken eingefahren. Ein Ende der Minusserie ist nicht in Sicht. Man rechne mit einer anhaltenden Frankenstärke, prognostiziert die Großbank Mitsubishi UFJ (MUFG).

0,5% hat der Euro im März 2020 verloren. Das war etwas mehr als im Februar (-0,4%), aber nicht so viel wie im Januar (-1,8%) und im Dezember 2019 (-1,3%). Gelänge dem Euro im April ein Anstieg um 1,6%, so wie im Oktober 2019, wäre er Monatsende bei 1,0760.

Damit darf man laut den Londoner Devisenexperten der MUFG Bank allerdings nicht rechnen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) werde sich zwar einem zu starken Franken wiedersetzen, streichen sie heraus. Mit Blick auf die Corona-Pandemie und die Folgen gelte aber:

"Die Folgen dieses globalen Schocks werden noch einige Zeit bei uns bleiben, weshalb wir mit einer weiteren Aufwertung des Frankens rechnen."

Ein Blick auf die für den Euro-Franken-Kurs (EUR/CHF) wichtigen Währungspaare Euro-Dollar (EUR/USD) und Dollar-Franken (USD/CHF) zeigt, wo der Schuh drückt:
  • EUR/USD purzelte in den letzten Tagen von 1,1140 auf 1,0800 (-3,1%).
  • USD/CHF kletterte von 0,9505 auf 0,9770 (+2,8%).
Euro und Franken verloren in etwa gleich auf den US-Dollar, weshalb der Euro-Franken-Kurs zuletzt nur leicht nachgab. Man muss sich aber auf ein anderes Szenario vorbereiten. In diesem ginge es sich für den EUR/CHF nicht so glimpflich aus.

Parität


Wegen sperrangelweit geöffneten Geldschleusen, ausufernden Staatsschulden und höherer US-Inflation ist eine Abschwächung des US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken so sicher wie das Amen in der Kirche.

Die US-Notenbank (Fed) hat im Zuge der Corona-Krise ihre Bilanzsumme von vier Billionen US-Dollar auf einen Rekord von 5,9 Billionen US-Dollar ausgeweitet. Wegen dem Ankauf von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren wird die Bilanzsumme weiter steigen.

Die Bilanzsumme ist der Fußabdruck der Geldpolitik/Staatsfinanzierung per Notenpresse. Diesem Modell hat sich auch die Europäische Zentralbank (EZB) verschrieben. Tatsächlich ist das Verhältnis Bilanzsumme zu Wirtschaftsleistung in der Eurozone größer als in den USA.

Es steht zu befürchten, dass der Franken künftig sehr viel stärker gegen den US-Dollar aufwerten wird als der Euro gegen den US-Dollar.

Beispiel:
USD/CHF sinkt bis Ende 2020 auf 0,90 und bis Ende 2021 auf 0,80.
EUR/USD schafft es nur auf 1,15 und 1,25.


Der Euro-Franken-Kurs wäre dann bei 1,0350 (Ende 2020) und 1,00 (Ende 2021)