Der Euro-Franken-Kurs muss noch tiefer fallen. Erst danach ist ein deutlicher Anstieg möglich. Das Problem: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) greift bei 1,05 zu früh ein. Sie verhindert eine Bodenbildung, die dem EUR/CHF-Kurs als Trampolin dienen würde.
Aus taktischer Sicht ist es für die SNB besser nicht länger 1,05, sondern 1,0450 zu verteidigen. Zum einen ist sie bei 1,05 für Spekulanten zu leicht ausrechenbar. Zum anderen hat der Euro eine Chance sich bei 1,0450 Franken auch ohne die Hilfe der Schweizer Notenbanker zu stabilisieren.
Nach der steilen Talfahrt zu Jahresbeginn wechselte der Euro-Franken-Kurs Anfang März 2020 in einen flacheren Abwärtstrend. Dieser dürfte sich auf etwa 1,0450 fortsetzen. Dann wäre das Abwärtspotenzial erst einmal ausgeschöpft. Der Euro könnte sich erholen.
Nun ist es aber so, dass die SNB-Notenbanker wiederholende Kursmuster, wie sie sich die Charttechnik zunutze macht, gleichgültig gegenüber stehen. Sie versuchen es stattdessen mit der Brechstange. Die SNB verteidigt daher die Marke bei 1,05.
Weil die Chancen gut stehen, dass die Notenbank das wieder einmal nicht durchhalten kann, warten potenzielle Euro-Käufer ab. Sie warten bis die Marke bei 1,05 fällt und der EUR/CHF-Kurs von sich aus einen Boden findet.