Für 1 Euro gibt es aktuell 1,0550 Franken und damit genau so viel wie vor einer Woche. Eine Enttäuschung. An den Börsen steigen die Kurse rapide. Die Risikobereitschaft der Anleger ist schon wieder so hoch wie Anfang 2019. Dadurch sollte die Nachfrage nach dem vermeintlich Sicheren Hafen Schweizer Franken evaporisieren, möchte man meinen. Mit nichten.
"Die CHF-Stärke bleibt intakt. Die SNB dürfte weiterhin den Kursverlauf beobachten und auch intervenieren. 1,0550 gilt als starker Support", heißt es in einem aktuellen Devisenkommentar der St.Galler Kantonalbank. Trotz freundliche Stimmung an den Finanzmärkten habe der Euro nicht zulegen können, streicht die Thurgauer Kantonalbank heraus.
Erstaunlicherweise hat sich die Lage für den Euro seit am Ausbruch der Corona-Pandemie gebessert. In den letzten anderthalb Monaten hielten sich die Verluste in Grenzen. Der Eurokurs fiel von 1,07 auf 1,0550 Franken.
Davor hatte es eine steile Abwärtsbewegung gegeben. Die Devisennotierung verblieb von Mitte Dezember 2019 bis Ende Februar 2020 dauerhaft unter dem 20 Tage exponenziell gleitenden Durchschnitt (20 EMA).
Der Euro hat also von einem steilen Abwärtstrend in einen normalen/wellenförmigen Abwärtstrend gewechselt. Aus charttechnischer Sicht liegt die Wahrscheinlichkeit bei 80%, dass er in den nächsten Wochen auf 1,04-1,05 fällt. Weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) Euro-Stützungskäufe durchführt, liegt der Wert aktuell bei etwa 60%.
Allerdings wird der Abwärtstrend nicht locker lassen. Je länger das Katz- und Mausspiel zwischen der SNB und den Spekulanten andauert, um so wahrscheinlicher, dass der Euro schlussendlich doch noch unter 1,05 abtaucht.
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Das Franken-Fieber geht nicht runter
11.04.20
07:42