Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken auf dem Weg der Besserung. Vor zwei Wochen fiel die Devisennotierung auf 1,0520. Seither wurde dieses 5-Jahrestief nicht wieder getestet. Im Wechselkurs spiegelt sich Optimismus über ein Zurückdrängen der Corona-Pandemie und gemeinsamen Finanzhilfen für hart getroffene Euroländer wider.
Ein Blick auf die Kursentwicklung der letzten Monaten zeigt: Der jüngste Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf knapp 1,06 ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Mitte Dezember 2019 gab es für 1 Euro noch 1,1040 Franken. Gleichwohl verdichten sich die Anzeichen über ein Wettmachen eines Drittels der Kursverluste. Der Euro würde dann auf 1,07 Franken nach oben klettern.
Aus Italien und Spanien gab es zuletzt leicht bessere Corona-Zahlen. Er sehe "breite Unterstützung" für ein Paket gemeinsamer Finanzhilfen aus drei Teilen, erklärte Eurogruppen-Chef Mario Centero gegenüber der Süddeutschen Zeitung. "Diese drei Maßnahmen bilden ein Sicherheitsnetz von etwa einer halben Billion Euro", so der Portugiese.
Damit ließen sich die Sorge über das Fortbestehen der Eurozone verdrängen. In dem aktuellen Umfeld bestehe die Gefahr, "dass manche Akteure an
den Finanzmärkten den Zusammenhalt der Eurozone in Frage stellen könnten", meint die Erste Group. "Dies könnte den Befestigungsdruck zu Gunsten des Frankens kurzfristig weiter verstärken."
Machen die Euro-Finanzminister in dieser Woche Nägeln mit Köpfen, dürften Devisenhändler den EUR/CHF-Kurs per Konvergenz-Trade hochkaufen. Die Gefahr, dass sich der Norden gegen Finanzhilfen stellt und dadurch Populisten im Süden an die Macht kommen, die den Zusammenhalt der Eurozone gefährden, wäre vom Tisch.
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Euro mit Konvergenz-Trade auf 1,07 Franken
06.04.20
07:24