Der Euro sinkt auf 1,0498 Franken. Das ist der tiefste Stand seit fünf Jahren. Ohne das Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wäre der Franken noch stärker, sagt Notenbank-Vizechefin Maechler. Das nächste SNB-Wunschniveau liegt bei 1,04.
Ein Blick auf die Kursentwicklung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken zeigt: Euro-Stützungskäufe der SNB haben aufschiebenden Charakter. Mit ihnen lässt sich die Talfahrt für einige Wochen oder Monate etwas abflachen.
Der Franken sei in der Krise erneut zu einem sicheren Hafen geworden, sagt Andréa Maechler der "Neuen Zürcher Zeitung". "Derzeit sind alle Safe-haven-Währungen unter Aufwertungsdruck, neben dem Franken auch der Dollar und der Yen", so die Notenbankerin.
Seit März 2020 kümmert sich die SNB um 1,05: Mehrere Versuche des Euros unter diese Marke zu sinken, fang die SNB bisher ab. Die Verteidigungsbemühungen dieses Wunschniveaus laufen nun aus. Dass am Devisenmarkt heute für kurze Zeit Kurse knapp unter 1,05 gestellt wurden, sind ein Indiz dafür.
Die SNB habe Wunschniveaus, die sie jeweils für eine gewisse Zeit aber nicht zu jedem Preis verteidige, zitiert die Wirtschaftszeitung "Moneycab" ein Devisenhändler einer Schweizer Bank. "Sie lässt immer wieder ein wenig (Franken-)Aufwertung zu."
Im Februar war das Wunschniveau der SNB bei 1,06. (SNB führt porösen Mindestkurs bei 1,06 ein) Aktuell ist es bei 1,05. Im Juni/Juli könnte es dann bei 1,04 sein. Der Abwärtstrend des Euro ist sehr dominant.
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Ade Wunschniveau: Euro fällt unter 1,05 Franken
18.05.20
06:55