Was bisher geschah:
- Der Euro klettert von 1,05 auf 1,0915 (+3,95%) zwischen dem 18. Mai und 8. Juni 2020.
- In der zweiten Juniwoche spricht alles für einen Anstieg auf 1,10. Doch der bleibt aus.
- Stattdessen legt der Euro-Franken-Kurs den Rückwärtsgang ein. Und so gibt es aktuell für 1 Euro 1,0640.
Das nachlassende Wachstum in der Eurozone und die damit verbundene Unendlichkeit der radikal anmutenden Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) schicken den Euro immer tiefer nach unten.
Der Schweizer Franken profitiert dann freilich auch von der Corona-Pandemie. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat große Mühe den Euro in Zeiten von Kontaktverboten und Ausgangsbeschränkungen über der Marke von 1,05 Franken zu halten.
Mit seinem Anstieg auf 1,0915 hat der Euro-Franken-Kurs die Abwärtstrendlinie durchbrochen. Es kam nun, wie es kommen musste: Die Devisenexperten der Banken mit mangelndem Verständnis von Price-Action-Formationen sprechen von einem Ende des Abwärtstrends, einem so genannten Reversal. Das ist vollkommen verfrüht und in der Sache absolut falsch.
Trotz einer Verletzung der Abwärtstrendlinie sind immer noch genügend Euro-Verkäufer im Markt. Sie wären auch bei einem Anstieg des Euros auf 1,10 Franken weiter präsent gewesen. Bei diesen Verkäufern handelt es sich um Spekulanten. Es sind aber auch Schweizer Exporteure mit Euro-Umsatzerlösen, die ihre Euros nun zu einem recht hohen Kurs zurücktauschen.
Sie erlangen die Oberhand, zumal die Käufer Gewinne mitnehmen. Der Euro-Franken-Kurs beginnt daraufhin aufs Neue zu fallen. Er fällt nicht nur ein bisschen, sondern merklich. Ziel: Das bisherige Tief bei 1,05 einem Test zu unterziehen.
Fazit:
Der Euro-Franken-Kurs wird in den kommenden Tagen oder Wochen mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% in den Bereich 1,0450 bis 1,0550 sinken.
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