Die Arbeitslosenrate in der Eurozone ist aktuell bei 8% und damit mehr als doppelt so hoch wie in der Schweiz. Auch die Staatsschulden im Euro-Währungsgebiet sind doppelt so hoch. Diese beiden zentralen Fundamentaldaten sind zwar wichtig.
Ausschlaggebend ist jedoch die Inflation (Geldentwertung). Sie ist in der Schweiz im Schnitt 1% niedriger als in der Eurozone. Und das führt dann dazu, dass der Franken über einen 10-Jahreszeitraum stärker wird.
Die Schweiz hat zwar die negativsten Zinsen auf der ganzen Welt. Das reicht allerdings nicht, um die höhere Geldentwertung in der Eurozone zu egalisieren.
Kurshistorie
1999 wird der Euro offiziell eingeführt – zunächst nur als Buchgeld. Für 1 Euro gibt es damals 1,60 Franken. Im Jahr 2020 sind es 1,09 Franken. Die durchschnittliche, jährliche Abschwächung ermittelt man:
1,09 geteilt durch 1,60. Aus dem Ergebnis die 21. Wurzel ziehen (Zeitraum: 21 Jahre) und davon 1 subtrahieren = -0,018 oder -1,8%.
Ergebnis: Der Euro schwächt sich gegenüber dem Schweizer Franken im Schnitt jedes Jahr 1,8% ab.
Anfang 2020 kostete der Euro 1,09 Franken. Bei einem jährlichen Minus von 1,8% ergeben sich folgende Wechselkurse:
1 Euro = 1,0704 Franken Anfang 2021
1 Euro = 1,0511 Franken Anfang 2022
1 Euro = 1,0321 Franken Anfang 2023
1 Euro = 1,0135 Franken Anfang 2024
1 Euro = 0,9953 Franken Anfang 2025
1 Euro = 0,9774 Franken Anfang 2026
1 Euro = 0,9598 Franken Anfang 2027
1 Euro = 0,9425 Franken Anfang 2028
1 Euro = 0,9255 Franken Anfang 2029
1 Euro = 0,9088 Franken Anfang 2030
Natürlich wird es nicht genau auf diese Wechselkurse hinauslaufen. Ein Beispiel:
- 2025 lassen sich Deutschland, Österreich und die Niederlande zu Eurobonds breitschlagen. Der Euro ist euphorisiert und steigt 5%.
- In den darauf folgenden Jahren platzt die Eurobond-Blase. Der Euro trägt deutlich höhere Verluste als 1,8% p. a. davon.
Fazit:
Das Schicksal des Euros ist besiegelt. Er wird sich in den kommenden zehn Jahren gegenüber dem Schweizer Franken weiter abschwächen. Das taten übrigens auch schon seine Vorgängerwährungen.Die Deutsche Mark gab da noch das beste Bild ab. Aber auch die D-Mark schwächte sich zum Franken von 1970 bis zur Euro-Einführung um 32% ab. Italienische Lira, spanische Peseta, französischer Franc etc. konnte man schon fast in der Pfeife rauchen.
Weiterlesen:
Wie es mit dem Schweizer Franken bis 2022 weitergeht