Es sei wichtig, dass der Wiederaufbau "etwas Wuchtiges ist, etwas Besonderes. Und dass das nicht verzwergt wird", sagt Angela Merkel. Das sind ungewöhnlich deutliche Worte der deutschen Kanzlerin. Fehlt nur noch, dass Merkel von einer Bazooka spricht, so wie es EZB-Vertreter regelmäßig tun, um ihre radikal anmutende Geldpolitik zu rechtfertigen.
Der Euro reagiert auf die Bereitschaft der deutschen Kanzlerin die Geldbörse weit aufzumachen. Gegenüber dem US-Dollar klettert er auf knapp 1,14. Zum Franken wird mit 1,0705 der höchste Stand seit drei Wochen erreicht. Gewinne à la Tesla sind am Devisenmarkt bei den Hautpwährungspaaren freilich nicht möglich. Der Aktienkurs des Elektroautoherstellers sprang in den letzten drei Wochen um 70% nach oben.
Ein Blick auf den Kerzenchart zeigt: Der EUR/CHF-Kurs ist am oberen Ende eines Seitwärtskanals. Man kann den Euro jetzt in der Hoffnung eines Ausbruch kaufen. Es ist allerdings nicht sonderlich ratsam am oberen Ende eines Kanals zu kaufen. In drei von vier Fällen geht das schief. Es kommt zu einem Rückfall auf das untere Ende des Kanals.
Selbst wenn dem Euro ein Ausbruch gelingt, gäbe es noch eine zweite Chance ihn recht günstig zu kaufen. Dem Ausbruch würde nämlich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Test des alten Seitwärtskanals folgen. Der Euro würde also beispielsweise auf 1,0750 Franken steigen und dann auf 1,0710 zurückfallen. Jetzt heißt es aufgepasst:
- Entweder es kommt zu einem Zurückpraller nach oben auf etwa 1,0730 Franken. Nun hätte man eine zweite Chance (Second Entry) den Euro zu kaufen. Zwar ist der Kurs etwas höher. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit merklich höher, dass der Euro auf mindestens 1,0770 Franken steigt.
- Oder der Euro fällt in den Seitwärtskanal zurück. Bei 1,0690 läge nun ein guter Verkaufskurs, als die Devisennotierung bis etwa 1,0610 runtergehen dürfte.