Auf dem Kerzenchart, auf dem eine Kerze einen Tag abbildet, gilt es drei Dinge im Auge zu behalten:
- Das Goldene Kreuz: Es signalisiert für den kommenden Herbst ein Anstieg des Euros deutlich über 1,10 Franken.
- Die Marke bei 1,0840. An dieser Stelle prallte der Euro bereits zweimal zurück.
- Eine wichtige Unterstützung bei 1,0610.
Wettlauf mit der Zeit: Wenn der Eurokurs nicht bald über 1,0840 Franken steigt, wird sich die 50-Tage-Linie wieder unter die 200-Tage-Linie zurückziehen. Ein Rücklauf auf 1,0610 wäre die Folge.
Weiterlesen: Goldenes Kreuz: Euro vor steilem Anstieg
EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hat das 1,35 Billionen Euro schwere EZB-Ankaufprogramm konzipiert. Wegen des unsicheren Ausblicks und weil die vollständige Erholung der Eurozonen-Wirtschaft ein langer Weg sei, dürfte der Umfang nicht ausreichen. Man werde wohl noch mehr Anleihen kaufen müssen, lässt Lane in einem Blog-Eintrag durchblicken.
Der Euro konnte in den letzten drei Monaten mit dem EU-Aufbaufonds und der Erholung der Wirtschaft im Rücken von 1,05 auf 1,08 Franken steigen. Es besteht nun die Gefahr, dass dieser Anstieg durch eine zweite, konjunkturschädliche Infektionswelle und einer Aufstockung des PEPP-Programms untergraben wird.
Lane zielt mit seinen Einlassungen darauf ab, den steilen Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar abzubremsen. Ein starker Euro ist für die Südflanke der Eurozone mit ihrer schwachen Wettbewerbsfähigkeit problematisch. Es dürfte sich also um ein taktisches Manöver des EZB-Chefvolkswirten handeln. Diese Art von PEPP ist nicht in der Lage das Goldene Kreuz im EUR/CHF-Kurs zu zerstören.