Klammheimlich hat sich in dieser Woche die 50-Tage-Linie über die 200-Tage-Linie geschoben. Damit verbessert sich der Ausblick für den Euro weiter. Das Ganze hat sich ja bereits abgezeichnet. Die Beharrlichkeit des Euros dieses Mal gegenüber dem Schweizer Franken nicht klein beizugeben, ist bemerkenswert. Sie prägt seit Wochen den Kursverlauf.
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Ein Goldenes Kreuz tritt auf, wenn die 50-Tage-Linie eines Währungpaares (Aktie, Anleihe, Rohstoff, Immobilienpreis etc.) über die 200-Tage-Linie steigt. Beim Euro-Franken-Kurs geschah das im Mai 2017, nachdem die Euro-Gegnerin Le Pen die französische Präsidentschaftswahl verloren hatte. In den darauffolgenden elf Monaten kletterte der Euro-Franken-Kurs von 1,07 auf 1,20 (+12%).
Ein Todeskreuz ensteht, wenn die 50-Tage-Linie unter die 200-Tage-Linie fällt. Das passierte im Juli 2018. Es folgte eine rasante Talfahrt des Euro-Franken-Kurses.
Euro-Rallye in trockenen Tüchern?
Wer jetzt liebäugelt mit einer Devisenwette auf einen steigenden Euro-Franken-Kurs All-in zu gehen, braucht Nerven aus Drahtseilen. Es ist keinesfalls sicher, dass der Euro-Franken-Kurs wie 2017 einen steilen Anstieg hinlegt. Die 200-Tage-Linie weist ein Gefälle auf. Bevor sie nicht in horizontaler bzw. leicht steigender Position ist, sollten sich Euro-Käufer auf jeden Fall zurückhalten.
Oft kommt es vor dem "großen Anstieg" zu einer Gegenbewegung auf die 50-Tage-Linie. Für den Euro-Franken-Kurs würde das einen Rücklauf auf mindestens 1,07 bedeuten. Insofern könnte sich etwas Größeres erst nach dem Ende der Urlaubszeit, also ab September, abspielen. Das Währungspaar zeigt einmal mehr seine Trägheit. Der Euro-Dollar-Kurs fackelt nicht so lange. Er legte in den letzten Wochen kräftig zu.
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