Die Schweizer Börse zieht an Deutschland und Österreich vorbei. Der schwankungsanfällige DAX kann nur auf den ersten Blick mit dem Swiss Market Index (SMI) mithalten. Der ATX ist weit abgeschlagen. Schweizer Aktien sind attraktiver. Die Frankenstärke ist das i-Tüpfelchen.
SMI und DAX haben die Kursverluste des Frühjahrs inzwischen fast zur Gänze wettgemacht. So liegt die SMI Entwicklung 2020 Year-to-Date noch 1,5% im Minus. Der DAX weist ein Minus von 2% auf. Österreichs ATX ist demgegenüber ein Totalausfall. Die Wiener Börse notiert um 32% unterhalb ihrem Stand von Jahresanfang.
Für ein SMI-Anleger aus Deutschland oder Österreich ist der seit Jahresbeginn zum Euro um 1% stärker gewordene Schweizer Franken eine schöne Sache. Seine in Franken kotierenden Aktien wurden wegen der günstigen Wechselkursentwicklung teurer. Für ihn liegt das Minus der SMI Entwicklung 2020 nicht bei -1,5%, sondern bei -0,5%.
Geringere Kursausschläge sind ein weiterer Grund dafür, den Schweizer Aktienmarkt zu bevorzugen. Der schwankungsanfällige Dax schmierte während des Corona-Börsencrash um 38% ab. Das Minus des SMI lag bei 27%. Auch hier ist der ATX weit abgeschlagen. Er büßte die Hälfte ein. Von diesem Schock hat er sich bis heute nicht erholt.
Auf den ersten Blick ist die Eurozone stabil. Die Zinsen auf südeuropäische Staatsanleihen sind ultratief. Das, zusammen mit dem EU-Aufbaufonds und den ausgesetzten Defizitregeln, eröffnet den Euroländern maximale Ausgabenspielräume. Insofern müssten Aktien aus der Eurozone im Vergleich zu Schweizer Papieren deutlich besser abschneiden. Sie tun es aber nicht.
Der Euro Stoxx 50 ist immer noch 13% tiefer als zu Jahresbeginn. Damit erhärtet sich ein Verdacht, den Kritiker der Euro-Rettungspolitik schon lange hegen. Die Eurozonen-Wirtschaft leidet unter strukturellen Problemen. Die Schweiz hat diese nicht. Die Outperformance des SMI ist wie die Frankenstärke permanent.
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