Der Euro-Franken-Kurs hat sich nach dem deutsch-französischen Vorstoß zur Lockerungen der Kapitalregeln für Banken stabilisiert. Für 1 Euro gibt es aktuell 1,08 Franken. Untermauert wird die Befestigung von einer verbesserten Industrieproduktion. Gelingt dem Euro als nächstes ein Höheres Hoch über 1,09 Franken. Oder schlägt das Volatilitätspendel gefährlich nach unten aus?
Um die konjunkturelle Erholung anzuschieben, wollen Deutschland und Frankreich den Banken mehr Kapital zur Kreditvergabe an die Hand geben. So soll den Geldhäusern erlaubt werden, Kredite mit weniger Eigenkapital zu unterlegen, berichtet Reuters. Es wäre die zweite Lockerung für Banken. Wegen der Corona-Pandemie wurde den Geldhäusern für die Einführung der schärferen Regeln (Basel III) bereits mehr Zeit gewährt.
Der Eurokurs stieg am 1. September 2020 auf ein 3-Monatshoch bei 1,0880 Franken. Es folgte eine Abwärtsbewegung auf 1,0750. Zuletzt konnte sich der Euro wieder etwas erholen. Und so ist die Gefahr eines Durchbrechens des unteren Endes der Seitwärtsbewegung bei 1,0720, gefolgt von einem schnellen Rücklauf auf 1,06, vorerst gebannt.
Der Weg nach oben ist steinig. Es gibt zwar etwas fundamentalen Aufwind: Die Erholung in der Industrie der Eurozone geht schneller vonstatten als erwartet. So legte die Industrieproduktion im Juli um 4,1% zu. Das war mehr als von Analysten erwartet. Demgegenüber stehen allerdings die vielen neuen Krisenherde in Europa. Die Liste wächst, als das Aus der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und mehr Konfliktpotenzial mit Russland droht.
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Seit zwei Monaten ist der Euro-Franken-Kurs in einer Seitwärtsbewegung. Sie fächert sich seit August auf. Das Auf und Ab (Volatilität) nimmt zwar nur sehr langsam zu. Es braut sich allerdings etwas zusammen, signalisieren Höhere Hochs (HH) am oberen Ende und die Tiefere Tiefs (TT) am unteren Ende der Seitwärtsbewegung.
Laut den Prognosen der meisten Devisenexperten der Banken bricht der Euro in den nächsten Wochen nach oben durch und steigt auf 1,10 Franken oder noch höher. Darauf zu vertrauen, dass diese Konsenprognose ins Schwarze trifft, ist allerdings riskant. Oft macht der Euro-Franken-Kurs das Gegenteil dessen, was die Banken sagen.
Bricht der Euro durch?
15.09.20
06:13