Der Euro bekommt Wind unter die Flügel, und so steigt der EUR/CHF-Kurs bis auf 1,0850. Die kriselnden Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien tun dem Anstieg kein Abbruch. Dass solche Nachrichten am Euro abperlen, zeugt von innererer Stärke. Schafft es der EUR/CHF-Kurs im fünften Anlauf auf 1,10?
Europa ist zurück im Brexit-Krisenmodus, nachdem die britische Regierung den EU-Austrittsvertrag in Frage stellt und mit einem harten Bruch droht. Routinierte Beobachter des EUR/CHF-Kurses wissen: Der Franken wird oft stärker, wenn es in Europa Krisen gibt. Was in der Rest der Welt passiert, spielt für die Devisennotierung eine untergeordnete Rolle.
"Boris Johnsons möglicher Teilausstieg aus dem Brexit- Abkommen ließ das Währungspaar im Moment unbeeindruckt", stellt die Thurgauer Kantonalbank fest. "EUR/CHF steigt wieder über 1,0800. Über 1,0800 wird es dann aber auch eine Herausforderung die Widerstände zu knacken", kommentiert die St.Galler Kantonalbank.
Der Brexit ist zweifelsfrei eine europäische Krise: Eine Einladung an dieser Krise teilzunehmen, schlägt der Schweizer Franken bisher aus. Und so ist der Euro aktuell inmitten einer kleinen Rallye. Er kletterte in den letzten Tagen vom unteren Ende der Trading-Range an das obere Ende. Die nächsten Hürden sind bei 1,0880 (3-Monatshoch vom 1. September 2020) und bei 1,0915 (6-Monatshoch vom 5. Juni 2020).
Aktuell sinkt die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten. Börsianer nehmen Gewinne mit. In einem solchen Umfeld hat der Schweizer Franken leichtes Spiel. Folglich ist damit zu rechnen, dass der EUR/CHF-Kurs zum vierten Mal bei 1,0850 nach unten zurückprallt. Danach dürfte er der Marke bei 1,07, dem unteren Ende der Trading-Range, einen weiteren Besuch abstatten.
EUR/CHF-Kursverlauf: Das ist interessant
09.09.20
06:09