Der Franken sei nicht nur stark, sondern auch kaum schwankungsanfällig und damit Garant für eine stabile Wirtschaft, zitiert der "Blick" aus der Währungsstudie Credit Suisse. Fazit: "Die Schweizerische Neutralität, solide Wirtschaftspolitik, niedrige Inflation und eine starke Währung haben den Ruf der Schweiz als sicheren Hafen bestärkt."
🔗 Schweizer Franken ist die stärkste Währung der Welt
Es gab bisher zwei Stärkephasen des Euro:
- 2003-2007: Der Euro kletterte von 1,45 auf 1,68 Franken.
- 2015-2018: Der Euro kletterte von 0,98 auf 1,20 Franken.
Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist sich der historischen Frankenstärke natürlich bewusst. Sie versucht gegenzusteuern: "Unsere Erfahrung zeigt, dass Devisenmarktinterventionen und der Negativzins für eine kleine offene Volkswirtschaft mit einer Safe-Haven-Währung im globalen Tiefzinsumfeld unverzichtbar sind", erklärte SNB-Präsident Thomas Jordan im Juli 2020.
Die SNB interveniert am Devisenmarkt seit Frühjahr 2009. Sie verfolgt dabei das Ziel, den Euro vor einer übermäßigen und überschnellen Abschwächung zu bewahren. Das Instrument "Euro-Stützungskäufe" wird eingesetzt, um die Talfahrt gegenüber dem Franken zu verlangsamen. Ziel ist es denen für die Schweizer Wirtschaft so wichtigen Exportunternehmen Planungssicherheit zu verschaffen.
Man werde weiterhin alles daran setzen, den Franken auf einem ertragbaren Level zu halten, versicherte Jordan gerade bei einem Besuch der Solothurner Handelskammer. "Der starke Franken war es denn auch, der den meisten Vorstandsmitgliedern der Handelskammer Kopfzerbrechen bereitet. Fast alle Fragen an Jordan drehten sich darum", berichtet die Solothurner Zeitung.
Die Schweizer Banken haben sich bereits auf die Parität eingestellt. Wann kommt ein Austauschverhältnis von 1 Franken = 1 Euro? Die Chefökonomen von Credit Suisse und Raiffeisen Schweiz peilen die Parität bis 2024/25 an. Es könnte allerdings auch schon 2022 so weit sein. Dazu müsse der Franken wie in den letzten Jahren um drei bis vier Prozent aufwerten, erläuterte Martin Neff von Raiffeisen Schweiz.
Ausblick
Dem Euro bleibt ein dritter, mehrjähriger Anstieg verwehrt. Der Schweizer Franken wird vielmehr das machen, was er seit 120 Jahren tut: Aufwerten. Längerfristig wird der Franken nie schwächer. Die SNB versucht die Aufwertungsschübe in einigermaßen geordneten Bahnen zu halten, damit sich die Unternehmen, so wie sie es immer getan haben, damit arrangieren können.Zum Thema:
EUR/CHF-Ausblick: Parität spätestens 2025