Der Euro steht kurz davor zum ersten Mal seit drei Monaten weniger als 1,07 Franken wert zu sein. Das Feld der Euro-Käufer hat sich weiter gelichtet. Als Kursziel für die nächsten Tage nennt die Credit Suisse 1,0680.
"Die zuletzt stark gestiegene Zahl der Corona-Infektionen lässt die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung ansteigen", erklärt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Die Konjunkturerwartungen für Deutschland und Euroland haben sich zu Beginn des vierten Quartals entgegen den Erwartungen merklich eingetrübt. Es handelt sich um den stärksten Rückgang seit dem Absturz im März.
Mit 1,0725 sank der EUR/CHF-Kurs gerade das niedrigsten Tagesschluss seit drei Monaten. Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass es diesmal brenzlich wird. Die Gemeinschaftswährung droht aus der Seitwärtsbewegung rauszufallen.
Im August und September wurde das verhindert. Die Tagesschlusskurse waren mit 1,0750 höher. Damals waren viele Euro-Käufer präsent. Sie sorgten dafür, dass der Euro am Ende kritischer Handelstage recht deutlich über seinen Tagestiefs notierte.
Dieses Mal ist das Tagesschluss fast identisch mit dem Tagestief. Das ist ein klares Indiz dafür, dass in den kommenden Tagen mit weiteren Verkäufen des Euros zu Gunsten der Schweizer Frankens zu rechnen ist.
Die Credit Suisse hält tiefere EUR/CHF-Kurses für wahrscheinlich. So müsse man mit einem Rückfall auf die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 1,0680 verläuft, rechnen, sagen die Experten der zweitgrößten Bank der Schweiz.
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15.10.20
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