"Im Ergebnis erwarten wir bis zum Jahresende einen seitwärts gerichteten Handel in den gewohnten Bahnen - also einem Handelsband von EURCHF 1,0600 bis 1,0900", sagt Raiffeisen Salzburg. Die Schaffhauser Kantonalbank sieht das ähnlich. Sie rechnet bis Anfang 2021 mit einem Absinken des Euro auf 1,06 Franken.
Die Ratifizierung des EU-Wiederaufbaufonds und damit das engere fiskalische Zusammenrücken der Euroländer steht auf der Kippe. Polen und Ungarn, die vom Devisenmarkt kräftigen Gegenwind bekommen, wollen auf Gelder aus Brüssel, deren Ausschüttung an die Rechtsstaatlichkeit gekoppelt sind, verzichten.
Die Entwicklung des Euro-Franken-Kurses prägen Wochenkerzen mit kleinen Körpern und langen Linien. Das Auf und Ab (Volatilität) ist gering. Im Fachjargon spricht man von Stacheldraht:
- Euro-Supporter greifen in Stacheldraht, wenn sie am oberen Ende der Trading-Range bei 1,0880 kaufen, weil sie mit einem Anstieg auf 1,10 rechnen.
- Short Seller holen sich blutige Hände, wenn sie am unteren Ende bei 1,0720 verkaufen, weil sie ein Test des Corona-Tiefs bei 1,05 erwarten.
So wird er im Detail verlaufen:
- Der Euro sinkt ans untere Ende der Trading-Range bei 1,0720 Franken.
- Dieses Mal prallt er nicht nach oben zurück. Stattdessen setzt er die Talfahrt auf ca. 1,0650-1,0690 fort (Breakout).
- Eine Gegenbewegung (Pullback) beginnt. Der Euro steigt auf 1,0720 Franken.
- Statt sich in die alte Trading-Range zurückzuretten, prallt er nach unten zurück. Es folgt ein zweites Absinken.
- Wie tief es nach unten geht, bestimmt die alte Trading-Range. Sie hat eine Höhe von 160 Pips (1,0880 minus 1,0720).
- Der Euro sinkt im Zuge eines so genannten "Measured Move" auf 1,0560 Franken (1,0720 minus 160 Pips).
🔗 Trendvorschau EURCHF, Raiffeisen Salzburg, 01.10.2020
🔗 Wechselkurs-/Zinsprognosen, Schaffhauser Kantonalbank, 01.10.2020