Der faire Wert des Euro basierend auf der Kaufkraftparität liege bei 1,15 Franken, streicht die Erste Group heraus. Sie rechnet allerdings nicht damit, dass dieses aus heutiger Sicht hohe Kursniveau auch erreicht wird. Man sehe zwar "einige Risikofaktoren, die zu einer Befestigung des Frankens führen könnten" (steigende Covid-Infektionszahlen, Brexit). Nichtsdestoweniger sieht die Erste den Euro auf 1,13 Franken steigen bis September 2021.
Die Schaffhauser Kantonalbank zeichnet trübe Konjunkturbilder. "Die meisten Branchen wurden vom Lockdown hart getroffen." Mit einer Vollauslastung der Schweizer Wirtschaft könne 2021 nicht gerechnet werden. Die weitere Erholung der Wirtschaft in der Eurozone gestalte sich schwierig. Die Kantonalbank rechnet auf Jahressicht mit einem stagnierenden Eurokurs von 1,08 Franken.Österreichs Raiffeisen Zentralbank formuliert für September 2021 ein Kursziel von 1,10. Die aktuelle Lage beschreibt sie so: "Der Schweizer Franken pendelt mangels Impuls weiter in einem engen Band um die 1,08 Franken pro EUR." Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sei bereit verstärkt am Devisenmarkt zu intervenieren.
Die Bank Sarasin rechnet mit einem Absinken des Euros auf 1,05 Franken bis Mitte 2021. "Der Schweizer Franken dürfte sich in Anbetracht der vergleichsweise robusten schweizerischen Wirtschaft gut entwickeln", begründet sie. Darüber hinaus habe der Franken aufgrund höherer Schweizer Realzinsen und eingetrübten Konjunkturdaten aus der Eurozone weiteren Spielraum gegenüber dem Euro aufzuwerten.
🔗 Raiffeisen Schweiz, Währungsupdate Oktober 2020
🔗 Erste Group, Global Strategy Q4 2020
🔗 Schaffhauser Kantonalbank, Wechselkursprognosen Oktober 2020
🔗 Raiffeisen Research, Währungsausblick
🔗 Bank Sarasin, Global View, 4th Quarter 2020