Geldregen für Franken-Kreditnehmer: Auch 2021?
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Geldregen für Franken-Kreditnehmer: Auch 2021?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält mit 90 Milliarden Franken die eigene Währung schwach. Damit greift sie (auch wenn das nicht beabsichtigt sein dürfte) Österreichs Franken-Kreditnehmern unter die Arme. Der Euro-Franken-Kurs ist seit Jahresmitte konstant. Bleibt das so? Oder kommt es am einjährigen Jubiläum der Corona-Krise zum Wiedersehen mit 1,05?

Wegen der Geldspritze aus Bern liegt der Euro zum Schweizer Franken recht gut im Rennen. Für 1 Euro gibt es aktuell mit 1,08 Franken so viel wie zu Jahresbeginn. Bankkunden in den Frankenkredit-Hochburgen Ungarn und Polen haben es da schlechter. Der Franken wurde zum Forint 10% und zur Zloty 6% stärker.

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Seit dem Ausbruch der Corona-Krise betont die Schweizerische Nationalbank den Franken nicht erstarken zu lassen. Devisenmarktinterventionen seien das wichtigste Instrument, unterstrich Notenbankchef Jordan Anfang September die Nulltoleranzstrategie.

Die 90 Milliarden Franken, die die SNB in der ersten Jahreshälfte in die Märkte pumpte, dienten dazu, den Eurokurs über 1,05 Franken zu halten. Das Timing war gut. Gerade als man sich am Devisenmarkt auf ein längeres Unterfangen die Untergrenze zu verteidigen einstellte, bekam die SNB Schützenhilfe aus Brüssel.

Wegen dem engeren fiskalische Zusammenrücken der Euroländer (Aufbaufonds) löste sich der Euro Ende Mai ohne Zutun der SNB von der Marke 1,05 Franken. In einer ersten Reaktion schoss er auf 1,09 hoch. Anschließend pendelte er sich zwischen 1,07 und 1,0850 ein. In dieser Seitwärts-Range befindet er sich auch aktuell.

Wer ist 2021 besser?


Früher oder später wird sich der Euro-Franken-Kurs neu orientieren. Entweder er setzt seinen im Mai begonnenen Aufstieg auf 1,10 und höher fort. Oder aber es geht zurück Richtung 1,05. Momentan ist die Devisennotierung dem unteren Ende der Seitwärts-Range zugetan.

Die Schweiz ist bei Wachstum, Beschäftigung, Schulden und vielen weiteren Faktoren, die für eine Währung wichtig sind, besser als die Eurozone. Ferner hat sie eine geringere Inflation. Ein Absinken des Euros auf 1,05 Franken ist deshalb vorgezeichnet. Der Weg dorthin könnte allerdings ein unorthodoxer sein.

Man muss damit rechnen, dass zunächst ein Ausbruch nach oben stattfindet und der Euro für kurze Zeit auf 1,09 oder 1,10 Franken steigt. Das Ganze stellt sich als Fehlausbruch heraus. Danach kommt es zu einem schnellen Absinken.

Der Devisenmarkt stellt oft solche Fallen. Weil nun kaum noch Käufer der Gemeinschaftswährung zugegen sind, haben die Short Seller leichtes Spiel. Sie drücken den Euro pünktlich zum einjährigen Jubiläum der Corona-Krise erneut auf 1,05 Franken.