Digitaler Euro, digitaler Franken: Setzen sie sich durch?
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Digitaler Euro, digitaler Franken: Setzen sie sich durch?

Die Papiergeldwährungen Euro und Franken sollen durch digitale Versionen aufgemotzt werden. Steigt die Inflation, bieten jedoch auch digitaler Euro und digitaler Franken keinen Schutz. Eine neue Währung, die gerade zur Massentauglichkeit aufsteigt, wird dann massiv profitieren.

Bei den heutigen Währungen handelt es sich um Fiatgeld. Es sind nationale Währungen, die nicht länger direkt oder indirekt an Gold gebunden sind. Seit dem Nixon-Schock 1971 basiert der Wert der wichtigsten Währungen der Welt auf einem Vertrauensvorschuss der Öffentlichkeit.

Dieser Vertrauensvorschuss wird durch die in den USA, Europa und Japan immer stärker praktizierten Staatsschuldenfinanzierung per Notenpresse strapaziert. Die Folgen: Der Goldpreis steigt steil. Die einst von vielen belächelte Kryptowährung Bitcoin wird immer beliebter.

Goldpreis Entwicklung 2020 in CHF, Euro und US-Dollar als Liniencharts dargestellt
Der Online-Bezahldienst Paypal hat jetzt angekündigt, den Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Ein historischer Moment. Die Massentauglichkeit des Bitcoins kommt zu einer Zeit, als die Europäische Zentralbank einen digitalen Euro testet. Auch die Schweizerische Nationalbank will einen digitalen Franken kreieren.

Auf der einen Seite steht der Staatsapparat mit den Notenbanken. Auf der anderen Seite die Innovationskraft des freien Marktes mit seinen milliardenschweren multinationalen Unternehmen.

Man möchte den Damen und Herren von den Notenbanken ja nicht zu nahe treten. Aber können diese in Schachtelsätzen und Codesprache agierenden Ökonomen und Ökonominnen einen solch harten Wettbewerb um die Zahlungsgewohnheiten hunderter Millionen Menschen gewinnen? Wohl kaum.

Wird der Bitcoin massentauglich, kräht kein Hahn mehr nach einem digitalen Euro, Franken oder Dollar. Der Bitcoin wird dann sogar zum Widersacher konventioneller Euros und Dollar aufsteigen. Das alles kann sehr schnell gehen.

Dieses Mal könnten es die Notenbanken und Regierungen mit ihren unzähligen Gelddruck- und Konjunkturporgrammen und deren Verbandelung (das haben sie vor Corona noch nicht gemacht) so sehr übertrieben haben, dass es schlussendlich zu einem deutlichen Inflationsanstieg kommt.

Wenn Inflation die Papiergeldwährungen schreddert, wird der Bitcoin durch die Decke schießen. Wer braucht dann schon einen digitalen Euro, der ebenso wie der konventionelle Euro deutlich an Kaufkraft verliert?

Der digitale Franken dürfte sich etwas besser halten. Allerdings wird die Schweiz die Schwäche anderer Währungen importieren. Die SNB sitzt auf einem ausländischen Devisenschatz im Gegenwert von 850 Milliarden Franken.

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