2021 wird der Euro nach Einschätzung der Erste Group auf 1,13 Franken steigen. Damit wäre er 5% höher als aktuell und 8% über dem Corona-Tief bei 1,05. Die schrittweise Erholung der Eurozone werde sich fortsetzen. "In diesem Umfeld erwarten wir eine graduelle Abschwächung des Franken zum Euro", begründet Österreichs größte Bank.
Es ist irreführend den Schweizer Franken nur dann stets hochzuhalten, wenn es auf der Welt kriselt oder an den Finanzmärkten Vorsicht geboten ist. Es gibt gewichtigere Gründe für seine Stärke:
- Die Schweizer Wirtschaft ist extrem erfolgreich: "In Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit bewegt sich die Schweiz seit Jahren weltweit unter den Top-Nationen. Im Vergleich mit den Eurostaaten kann die Schweiz aber auch mit der tiefen Inflation, der hohen Produktivität und der tiefen Staatsverschuldung (<50% vom BIP) punkten", erläutert die Graubündner Kantonalbank.
- Die große Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer hat keine Interesse an einem merklich schwächeren Franken. Viele Artikel des täglichen Lebens wären dann in den Supermärkten noch teurer.
- Schweizer Anleger sind nicht länger bereit im großen Stil Vermögenswerte aus der Eurozone zu kaufen. Damit ist die Situation eine völlig andere als in den 00-Jahren. Damals hatten Schweizer wegen hohen Euro-Zinsen sehr stark investiert und damit den Franken abgeschwächt.
Fazit und Ausblick
Der Euro wird von der Normalisierung der Gesellschaft und Wirtschaft dank denen nun zur Verfügung stehenden Impfmittel profitieren. In drei bis sechs Monaten dürfte dieser Prozess abgeschlossen sein. Dann ist wieder alles recht stabil. Den Franken als Krisenwährung braucht es zwar nicht. Wegen seiner fundamentalen Stärke wird er aber gefragt bleiben.
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