Eine positive Impfstoff-Nachricht ist Auslöser für den Anstieg des Euros auf 1,0830 Franken. Man habe ein Covid-Impfstoff mit einer Effizienz von 94,5%, berichtet das US-Unternehmen Moderna. Vor einer Woche versetzte eine Erfolgsmeldung der Firma Biontech Anleger bereits in Hochstimmung.
Die 200-Tage-Linie weist wegen des recht steilen Anstiegs des Euros über die vergangenen Tage eine Steigung auf. Damit ist die Lage aus der Sicht des Euro wesentlich besser als im Juli 2020. Auch damals war der EUR/CHF-Kurs nach oben geklettert. Die 200-Tage-Linie hatte seinerzeit nicht mitgemacht.
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"Wenn diese Blockade nicht aufgelöst wird, kann es sein, dass wir über den Jahreswechsel 2020/2021 die größte Krise Europas erleben, die wir jemals in der Nachkriegsgeschichte erlebt haben." Das sagt der deutsche CDU-Politiker und Bundeskanzler-Anwärter Friedrich Merz.
Es geht um das Veto Ungarns und Polens gegen den EU-Haushalt und damit auch gegen den EU-Aufbaufonds. Die rechtsnationalen Regierungen in Budapest und Warschau wollen nicht akzeptieren, dass die Auszahlung der Finanzmittel an rechtsstaatliche Prinzipien geknüpft wird.
Die Blockade des EU-Aufbaufonds spielt an den Finanzmärkten eine untergeordnete Rolle. Anleger rechnen fest damit, dass ein Kompromiss gefunden wird. Trotz der etwas in Gefahr geratenen Schulden-Vergemeinschaftung hat der Euro gerade mit 1,0816 den höchsten Tagesschlusskurs seit über zwei Monaten erreicht.
Das Abperlen der ungarisch-/polnischen Blockade am EUR/CHF-Kurs zeigt: Der EU-Aufbaufonds wird kommen. Tschechien und die Slowakei haben sich dem Veto nicht angeschlossen. Dem abgespeckten Visegrad-Format fehlt es damit an Durchsetzungsvermögen.
Ausblick
Für den EUR/CHF-Kurs geht es nun darum, nach den Impfstoff-Anstiegen per Trendkanal (Channel) langsam weiter nach oben zu kraxeln. Das Kursziel für einen solchen Channel-Anstieg liegt bei 1,0880. Danach steht eine Rückwärtsbewegung auf den Ausgangspunkt des Channels bei 1,0790 auf dem Programm.
Es kommt zum zweiten Zurückpraller bei 1,0790. Zusammen mit dem ersten Zurückpraller bei 1,0790, der vor der Bildung des Channels stattfand, liegt nun eine Bodenformation vor (Double Bottom). Sie ist der Ausgangspunkt für einen Anstieg des Euros auf 1,10 Franken.
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