EUR/CHF: Ist das die Trendwende?
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EUR/CHF: Ist das die Trendwende?

Plötzlich ist 1 Euro 1,0810 Franken wert. Das ist deutlich mehr im Vergleich zur letzten Woche, als es 1,0660 waren. Ursache des steilen Anstiegs ist ein Durchbruch bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. Kommt der Franken jetzt unter die Räder? Marschiert EUR/CHF über 1,10?

"Das ist die erste Evidenz, dass Covid-19 durch einen Impfstoff beim Menschen verhindert werden kann”, sagt BioNTech-Chef Ugur Sahin zu Reuters. Zusammen mit seinem US-Partner Pfizer hat das deutsche Unternehmen nun das, worauf alle seit Monaten warten.

Damit ist eine coronabedingte Flucht in den Schweizer Franken nicht länger gerechtfertigt. Dank des steilen Anstiegs ist der Euro-Franken-Kurs aktuell wieder auf dem Niveau von vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Bleibt abzuwarten, ob die Devisennotierung weiter zulegt.

EUR/CHF-Kursverlauf 2017-2020 Analyse Spike-Channel-Setups

Schlagartige Anstiege (Spikes) haben ihre Eigenheiten: Ihnen folgt ein leichter Rücklauf (Pullback). Anschließend setzt sich die Aufwärtsbewegung in einem engen Trendkanal (Channel) fort.
  • Einen Spike-und-Channel-Anstieg gab es beim Euro-Franken-Kurs das letzte Mal in der zweiten Hälfte 2017.
  • Im Mai/Juni 2020, als der Euro von 1,05 auf 1,09 Franken hochschoss, handelte es sich hingegen um einen isolierten Spike. Gleiches gilt für den Spike im März/April 2018 auf 1,20. Der Aufwärts-Channel blieb in beiden Fällen aus.

Folgt dem aktuellen Spike ein Aufwärts-Channel? Das wird sich in den nächsten Handelstagen entscheiden. Ein positives Signal für den Euro wäre, sollte er das Hoch bei 1,0810 Franken übersteigen. Dadurch würde der Pullback hinausgezögert. Der anschließende Aufwärts-Channel hätte mehr Platz nach oben.

Eine Tändelei kann sich der Euro jetzt nicht leisten. Bei einer lethargischen Seitwärtsentwicklung steht zu befürchten, dass der Impfstoffdurchbruch keine bahnbrechende Nachricht ist. Die Märkte hatten mit der erfolgreichen Entwicklung eines Impfstoffes fest gerechnet.

Eine wirkliche Neuigkeit wäre nur gewesen, wenn die großen Pharmaunternehmen erklärt hätten, nicht in der Lage zu sein, einen Impfstoff zu entwickeln. Dann wäre der Schuss für den Euro nach hinten losgegangen.

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