Vor einer Woche bestand die akute Gefahr eines Rückfalls des Euro auf 1,05 Franken. Diese Gefahr ist wegen des Anstiegs von 1,0660 auf 1,0820 (+1,5%) gebannt. Der Euro hat Wind unter den Flügeln. Sollte er über 1,0860 steigen, wäre er auf dem höchsten Stand seit Dezember 2019.
"Zum Wochenbeginn belastete die positive Nachricht über einen möglicherweise zeitnah zur Verfügung stehenden Corona-Impfstoff zusätzlich den Franken", berichtet die National-Bank. Zuvor hätten bereits viele Anleger wegen der sich abzeichnenden Trump-Niederlage von "Sicheren Häfen" Abstand genommen.
Gelänge es dem Euro aus der Dreiecks-Formation auszubrechen, wäre ein Anstieg auf 1,10 möglich. Tatsächlich ist die zeitliche Konstellation günstig. Die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), wenn Notenbankchefin Lagarde wieder einmal in die Gruselkiste greifen wird, ist noch vier Wochen weg.
Überdies ist das saisonale Muster vielversprechend: In der zweite Jahreshälfte tut sich der Schweizer Franken schwer. So hat der Euro zwischen 2015 und 2019 dreimal in der Herbstzeit zugelegt und blieb einmal stabil. Dem Schweizer Franken gelang es nur ein einziges Mal aufzuwerten.
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Ausblick
Der Euro hat in den kommenden Wochen eine reelle Chance auf 1,10 Franken nach oben zu klettern. Eine Jahresendrallye an den Börsen wäre mit Sicherheit imstande den Euro-Franken-Kurs über die Schiene "höhere Risikobereitschaft" weiter steigen zu lassen.