"Das Veto von Polen und Ungarn gegen den EU-Haushalt 2021-27 beeinflusste den Euro nicht wesentlich", stellt die Thurgauer Kantonalbank fest. "Der Euro handelt zum Franken derzeit in einer sehr engen Bandbreite. Es braucht starke Impulse, um in eine nachhaltige Richtung zu steuern", so die St.Galler Kantonalbank.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge lenkt London ein. Es verdichten sich die Anzeichen eines Brexit-Handelsabkommens. Das war absehbar. Premier Johnson hat seinen Verbündeten, den erklärten EU-Gegner Trump, verloren und damit auch sein großes Mundwerk ("Der Brexit macht Britannien zum großartigsten Platz auf der Welt").
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Für den Euro-Franken-Kurs ist die Brexit-Geschichte abgehakt. Das Vereinigte Königreich ist ein kleiner Player. Es kann die Eurozone mit einem harten Brexit nicht in Verlegenheit bringen. Auch für ein Austritt ohne Handelsabkommen gilt: Der wirtschaftliche Schaden für die Euroländer wäre überschaubar, zumal ab Anfang 2021 Konjunkturhilfen des EU-Aufbaufonds fließen.
Um seine Anstiegsambitionen zu wahren, muss der Euro über 1,0780 Franken bleiben. Ursache ist ein Spike-und-Channel-Anstieg. Der Beginn des Channels wird in der Regel getestet. Der Beginn des Channels befindet sich bei 1,0780.
Dann kommt es zum entscheidenden Moment:
- Entweder der Euro-Franken-Kurs prallt nach oben zurück und steigt erneut über 1,08.
- Oder aber der Rücklauf setzt sich auf 1,0730 fort. Dieses Kursziel ergibt sich, wenn man die Höhe der Seitwärtsbewegung (1,0830 minus 1,0780) von 1,0780 subtrahiert.