Der Schweizer Franken bleibt unter Druck, und so notiert der EUR/CHF-Kurs über 1,08. Untermauert wird die leichte Stärkephase des Euro von einem sich abzeichnenden Brexit-Deal. Der Euro hat 2020 gezeigt: Er ist in der Lage kräftig zu steigen.
Von "enormen Zugeständnissen" der Briten spricht ein EU-Diplomat. Eine Einigung stehe kurz bevor, berichtet Reuters. Für den EUR/CHF-Kurs ist das Thema von untergeordneter Bedeutung. Wäre ein Brexit-Deal maßgeblich, hätte er infolge der jüngsten Gerüchte bereits deutlich zugelegt.
Ein steiler Anstieg des Euros, wie er während der Gerüchtephase über den EU-Aufbaufonds im Mai/Juni stattfand, bleibt somit aus. Der EUR/CHF-Kurs kraxelte in den letzten Tagen recht langsam von 1,0760 auf 1,0830. Das Jahreshoch bei 1,0915 wird von einer hartnäckigen Widerstandszone bei 1,0870-1,0880 gut geschützt.
Was für eine starke Aufwärtsdynamik ein Goldenes Kreuz freisetzen kann, zeigt ein Blick auf den Euro-Dollar-Kurs (EUR/USD). Mitte 2020 stieg die 50-Tage-Linie über die 200-Tage-Linie. Seitdem kletterte der EUR/USD-Kurs von 1,12 auf 1,22 (+9%).
Demgegenüber ist das Goldene Kreuz im EUR/CHF-Kurs ein Rohrkrepierer. Im August durchkreuzte die 50-Tage-Linie über die 200-Tage-Linie. Seinerzeit kostete 1 Euro 1,0750 Franken. Aktuell sind 1,0830. Dem Goldenen Kreuz im EUR/CHF fehlt die Dynamik.
Möglicherweise unternimmt der Euro Anfang 2021 einen weiteren Anlauf die Marke bei 1,10 Franken zu erreichen. Von den 9%, die der Euro gegen US-Dollar zulegte, kann der Euro-Franken-Kurs allerdings nur träumen.
Der Euro kann jederzeit Hochschiessen
24.12.20
06:27