Der Ausblick für Franken-Kreditnehmer im Januar 2021
Home » » Der Ausblick für Franken-Kreditnehmer im Januar 2021

Der Ausblick für Franken-Kreditnehmer im Januar 2021

Große Zinsersparnis, kleiner Wechselkursverlust: 2020 war ein gutes Jahr für Österreichs Franken-Kreditnehmer. 2021 wird nach den Vorhersagen der meisten Banken (auch der euro-kritischen Schweizer Geldhäuser) noch besser.

"Zinsen zahlen, ich bin doch nicht blöd." Für 80.000 Haushalte in Österreich, die einen Franken-Kredit am laufen haben, hat sich die Lage verbessert. Die für ihre Darlehen maßgeblichen Schweizer Zinsen sanken im Kalenderjahr 2020:
  • Der CHF 1-Monats-Libor fiel von -0,77% auf -0,81%.
  • Der CHF 3-Monats-Libor fiel von -0,67% auf -0,76%.
Der Zinssrückgang wirkt sich für die meisten Franken-Kreditnehmer nicht aus. Sie zahlten bereits vor Corona keine Zinsen. Dass die Schweizer Sätze jetzt noch tiefer sind, schadet aber auch nicht. Der Weg nach oben wird länger.

Wer in ein Euro-Abstattungskredit konvertiert hat, zahlt mindestens 1,25% Zinsen. Er hat dafür kein Wechselkursrisiko mehr.

2020 schwächte sich der Euro zum Franken lum 0,4% ab. Der EUR/CHF-Kurs sank von 1,0850 auf 1,0810.

Für einen in den Euro konvertierten Ex-Franken-Kreditnehmer ist das Minus von 0,40% beim Wechselkurs nicht relevant. Dafür zahlt er 1,25% (oder mehr) Zinsen.

Der Verlust eines Franken-Kreditnehmers ist geringer. Weil er keine Zinsen bezahlt, beschränken sich die Kosten seines Kredits auf den Wechselkursverlust von 0,40%.

Ausblick 2021


2021 kann das natürlich schon wieder anders aussehen. Angenommen der Euro fällt erneut auf 1,05 Franken, hätte ein Ex-Franken-Kreditnehmer die Nase vorn.

Geht es um zuverlässige Prognosen für den EUR/CHF, sind Banken aus Deutschland und Österreich keine gute Adresse. 2010-2020 haben sie den Euro Jahr ein Jahr aus zu stark eingeschätzt. Sie machen damit im neuen Jahrzehnt konsequent weiter.

Weiterlesen: EUR/CHF-Ausblick: Was führende Experten 2021/22 erwarten

Schweizer Banken sind mit dem EUR/CHF-Kurs besser vertraut. Ihre Prognosen waren im vergangenen Jahrzehnt regelmäßig näher an der Wahrheit. Und hier hat sich zuletzt etwas getan:
  • Die Bank J. Safra Sarasin ging mit ihrer Jahresendprognose 2021 für den EUR/CHF-Kurs von 1,05 auf 1,08 nach oben.
  • Raiffeisen Schweiz erhöhte sein 12-Monats-Kursziel von 1,06 auf 1,09.
  • Die Genfer Privatbank Pictet sieht den Euro-Dollar-Kurs bei 1,26 und den Dollar-Franken-Kurs bei 0,89. Daraus ergibt sich eine EUR/CHF-Prognose von 1,12.
  • Die St.Galler Kantonalbank hat ihr 12-Monats-Zielbank für den EUR/CHF-Kurs von 1,03-1,08 auf 1,05-1,10 erhöht.