"Der Druck auf die Unterseite nimmt zu. EUR/CHF fiel sogar kurzfristig unterhalb von 1,0800 zurück", kommentiert die St.Galler Kantonalbank. Der EUR/CHF-Kurs hat seine Schwankungen seit Mitte 2020 sukzessiv verkleinert. Ein Ausbruch zusammen mit einer rapiden Bewegung in die eine oder andere Richtung wird aber irgendwann kommen müssen.
Das Impfen klappt in den Euroländern überhaupt nicht. Die Zahl der bereits Geimpften sind in Deutschland, Frankreich und Italien ernüchternd niedrig. Hinzu kommt: Bei der Impfstoffbeschaffung nahm die EU auf nationale Eitelkeiten Rücksicht. Das rächt sich nun.
"Die Franzosen haben darauf geachtet, dass nicht zu viel deutscher Impfstoff gekauft wird, im Vergleich zu dem französischen", der aber noch lange nicht fertig sei. Das sagt der deutsche Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD). Die französische Regierung dementiert das auch gar nicht. Sie macht sich einen schlanken Fuß, indem sie auf gemeinsame EU-Entscheidungen verweist.
Die Schweiz wird aller Voraussicht nach die Euroländer beim Durchimpfen deutlich abhängen. Sie kann ihr Wirtschaftsleben dann sehr viel schneller normalisieren. Die Folge: Der Euro kann seine zyklische Stärke gegenüber dem Schweizer Franken nicht ausspielen.
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Das wäre dann der Nährboden für ein Ausbruch des EUR/CHF-Kurses Richtung Süden. Wichtig ist eine Unterstützung bei 1,0740. Sollte sie reißen, wäre ein Rücklauf auf 1,0620 angezeigt. Umgekehrt gilt: Ein Durchbrechen des Widerstands bei 1,0870 würde ein Anstieg des Euro auf 1,10 Franken herbeiführen.