Der Bank-Austria-Mutter zufolge wird der Euro in den nächsten 24 Monaten um satte 6% gegenüber dem Schweizer Franken stärker. Mit einem Wechselkurs von 1,14 rechnet das italienische Geldhaus Unicredit.
Dem hohen EUR/CHF-Ausblick liegt ein erwartetes Wirtschaftswachstum in der Eurozone von 3% in diesem und 4,5% im nächsten Jahr zugrunde. Die Schweiz werde laut Unicredit beinahe genauso hohe Wachstumsraten verbuchen.
In Sachen Inflation rechnet Unicredit mit 0,7% (2021) und 1,6% (2022) in der Eurozone und 0% und 0,4% in der Schweiz Die Neuverschuldung (Haushaltsdefizit) sieht man bei 6,1% und 3,1% in Euroland respektive 1,6% und 0,8% in der Schweiz.
Laut einer vor einem Jahr getroffenen Wechselkursprognose von Unicredit müsste es für 1 Euro aktuell 1,13 Franken geben. Für Ende 2015 hatte die italienische Bank einst einen Eurokurs von 1,26 Franken vorausgesagt.
Mittwoch: Stabiler Euro gut für Franken-Kreditnehmer
Schießt etwas nach oben, ist das nicht nur positiv für die Käufer dieser Sache. Mit den hohen Kursgewinnen steigt das Rückschlagpotenzial. Beim EUR/CHF-Kurs besteht diese Gefahr nicht. Das bringt Franken-Kreditnehmer in eine gute Ausgangslage.
Für 1 Euro gibt es aktuell 1,0820 Franken. Das ist so viel (oder wenig) wie zu Jahresbeginn. Die Schwankungen sind sehr klein. Höher als 1,0870 schaffte es der EUR/CHF-Kurs bisher nicht. Das Tief befindet sich bei 1,0790.
Demgegenüber liegen die Extrempunkte des Bitcoin astronomisch weit auseinander. Zwischen 29.000 Dollar und 42.000 Dollar schwankte die Kryptowährung in diesem Jahr bereits.
In letzten Tagen purzelte der Bitcoin von 42.000 Dollar auf 30.250 Dollar (-28%). Zum Vergleich:
- Als die Schweizerische Nationalbank (SNB) vor sechs Jahren den Mindestkurs aufhob, sank der EUR/CHF-Kurs von 1,20 auf 0,90 (-25%).
- Den tiefsten Fall an einem Stück gab es Mai 2018. Damals sank der Euro in zwei Wochen von 1,20 auf 1,14 (-5%).
Dienstagmorgen: Gestundete Stabilität
Es ist ein Bild, an das sich EUR/CHF-Beobachter mittlerweile gewöhnt haben: Für 1 Euro gibt es 1,08 Franken, manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger. Wann endet die siebenmonatige Seitwärtsbewegung?
"Da im Moment nicht von einer generellen Risk-on Stimmung ausgegangen werden kann, erwarten wir kurzfristig keine starke Erholung des Euros", sagt die Thurgauer Kantonalbank.
Der vor sich hindümpelnden EUR/CHF-Kurs täuscht über die nervöse Lage an den Finanzmärkten hinweg: Bei Aktien, mehr noch bei Kryptowährungen, sind die Schwankungen groß. Tesla-Aktie und Bitcoin sprechen Bände.
Die letzte "große Seitwärtsbewegung" des EUR/CHF-Kurses dauerte zehn Monate: Zwischen September 2018 und Juni 2019 notierte der Euro im Schnitt bei 1,13 Franken.
Dann kam Draghi und setzte im EZB-Rat mit der Brechstange den Wiedereinstieg in den Ankauf von Staatsanleihen durch. Der Euro fiel unter 1,10 Franken. Es folgte Corona, der EUR/CHF-Kurs purzelte auf 1,05.
Samstag: EUR/CHF wieder auf Niveau von Ende 2020
"Der Support im EUR/CHF ist genug stark, um den Kurs immer wieder über 1,0800
springen zu lassen", kommentiert die St.Galler Kantonalbank.
Dem lässt sich hinzufügen: Der Widerstand bei 1,0870 ist genug stark, um den Kurs immer wieder zurückprallen zu lassen.
EUR/CHF stieg zwischen dem 31. Dezember und 7. Januar von 1,0820 auf 1,0870. Gestern legte die Devisennotierung dann den Rückwärtsgang ein. Sie fiel auf 1,0820.
Dem lässt sich hinzufügen: Der Widerstand bei 1,0870 ist genug stark, um den Kurs immer wieder zurückprallen zu lassen.
EUR/CHF stieg zwischen dem 31. Dezember und 7. Januar von 1,0820 auf 1,0870. Gestern legte die Devisennotierung dann den Rückwärtsgang ein. Sie fiel auf 1,0820.
Donnerstag: Starkes Magnetfeld im EUR/CHF-Kurs
Den Euro-Franken-Kurs zeichnen große Stabilität und kleine Schwankungen aus, und so notiert der EUR/CHF aktuell bei 1,0830. Weil sie die Mitte von gleich zwei Seitwärtsbewegungen ist, hat die Marke bei 1,08 eine doppelte magnetische Wirkung.
Die meisten Versuche aus Seitwärtsbewegungen auszubrechen, scheitern. Am oberen Ende geht den Käufern die Kraft aus, am unteren Ende den Verkäufern. Das führt zu einem wiederkehrenden Ansteuern der Mitte. Hier sind sich Käufer und Verkäufer über den Preis (Kurs) einig.
Aktuell gibt es keine Anzeichen für einen erfolgreichen Ausbruch, weder in die eine noch die andere Richtung. Die Devisenexperten der Schweizer Banken rechnen in naher Zukunft nicht damit, dass sich das ändern könnte.