"Der Schweizer Franken bleibt stark", erwartet die Schaffhauser Kantonalbank. Gleichzeitig hadert die Europäische Zentralbank (EZB) mit dem Euro. Der ist nach ihrem Dafürhalten übers Ziel hinausgeschossen. Abwärtsrisiken dominieren den Euro-Franken-Kurs zum Jahresauftakt.
Die EZB liefere konjunkturellen Rückenwind. Sie finanziere aber auch mit ihren Staatsanleihenkäufen die gesamte öffentliche Neuverschuldung im Euroraum, gibt die Schaffhauser Kantonalbank zu bedenken. Das Geldhaus rechnet bis Ostern mit einem Absinken des Euro auf 1,07 Franken.
Man beobachte die deutliche Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar, sagt EZB-Direktor Rehn der "Börsen-Zeitung". Sie führe zu einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit und beeinträchtige den Wachstums- und Inflationsausblick. Der Euro-Dollar-Kurs stieg seit Anfang November 2020 von 1,16 auf 1,22.
Seitens der EZB gibt es Bestrebungen den Anstieg rückabzuwickeln. 1,20 gilt als Schmerzgrenze. Sollten die Währungshüter Erfolg haben, würde das den Euro-Franken-Kurs, der von 1,0660 zwischenzeitlich bis auf knapp 1,09 kletterte, zurückwerfen.
Nach dem erneuten Scheitern des Euro-Franken-Kurs in den Bereich 1,09-1,10 zu steigen, dominieren auch aus charttechnischer Sicht Abwärtsrisiken. Ein Rücklauf auf die nächstgelegene Unterstützung bei 1,0750 ist das wahrscheinlichste Szenario zum Jahresauftakt.
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Euro von vielen Seiten unter Druck
02.01.21
10:39