Rekordhochs an den Börsen, Mehrjahreshochs bei Rohstoffen wie Kupfer, Holz und Baumwolle und ein Ölpreis, der sich in zehn Monaten vervierfachte. Zieht das alles am EUR/CHF-Kurs vorbei? Oder zündet der Euro, wie 2017, mit Verzögerung in den Turbo?
Anders als beim letzten großen Konjunkturaufschwung 2017/18 macht der Euro bisher keine Anstalten gegenüber dem Schweizer Franken merklich zuzulegen. Der Eurokurs klebt bei 1,08 Franken.
Das liegt an hausgemachten Problemen: Die Euroländer hinken beim Impfen hinterher. Ein schnelles Impfen helfe der Wirtschaft aus der Krise, stellt der deutsche Finanzminister Olaf Scholz bei einem Eurogruppen-Treffen fest.
Vorausblickend besteht die Gefahr, dass sich die Stimmung an den Finanzmärkten wegen steigenden Zinsen eintrübt. Der Schweizer Franken könnte sich dann Richtung 1,05 pro Euro absetzen.
Laut Devisenexperten wird es nicht so weit kommen. Den neuesten EUR/CHF-Ausblicken der Banken zufolge wird sich der Euro mindestens stabil gegenüber dem Franken halten oder sogar auf 1,12 steigen.
Die europäischen Länder könnten mit einer Erhöhung des Impftempos eine "enormen Konjunkturbeschleunigung im Sommer erfahren", sagt der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra im Gespräch mit CNBC.
Routinierte Beobachter des Euro-Franken-Kurses erinnert die aktuelle Lage an das Jahr 2017. Auch damals lag Mehltau über der Konjunktur in der Eurozone. Schließlich platzte der Knoten und der Euro kletterte nach oben.
Die Gegner der EU und des Euro hatten bei Wahlen in den Niederlanden und Frankreich deutlich schlechter abgeschnitten als erwartet. Plötzlich war die konjunkturelle Unsicherheit beseitigt. Der Euro stieg von 1,08 auf 1,18 Franken.
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Euro zündet in den Turbo, aber erst im Sommer
17.02.21
06:00