- Der CHF 1-Monat-Libor liegt bei -0,80%. Das reicht in vielen Fällen, um die in den Kreditverträgen stehenden Zinsaufschläge (Margen) zur Gänze aufzuheben.
- Der CHF 3-Monats-Libor beträgt -0,75%. Er stieg seit Anfang 2021 lediglich um 0,01%.
10-jährige Bunds rentieren bei -0,37%. Damit hat der Schweizer Franken einen Zinsvorteil von 0,07%. Vergangenen Sommer drehte sich der Spread zu Gunsten des Franken. Bis dahin hatte der Euro den Zinsvorteil bei den Langläufern.
Bei den kurzfristigen Sätzen konnte der Euro seinen Zinsvorteil verteidigen. Der 3-Monats-Euribor notiert aktuell bei -0,55% und damit um 0,20% über dem CHF 3-Monats-Libor.
"Die Zinsdifferenz dürfte sich mittelfristig gegen die Schweizer Währung bewegen, der Euro-Franken-Kurs wird daher wohl zumindest auf 1,10 steigen", sagt die Landesbank Hessen-Thüringen.
Eine wichtige Voraussetzung dafür: Mit dem Konjunkturaufschwung in der Eurozone muss es auch klappen. Dann könnte sich der Bundesanleihen-Zins wieder über seinem schweizerischen Pendant einpendeln.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits signalisiert ihre Corona-Notfallkaufprogramm (Pepp) nicht zur Gänze auszuschöpfen. Das Volumen der Anleihenkäufe ist auf 1,8 Billionen Euro angelegt.
Das wäre eine wichtige Voraussetzung für den Euro seinen Zinsvorteil zum Franken bei den Langläufern zurückzuerlangen. Die massiven Staatsanleihen-Käufen der EZB halten die deutschen Zinsen abnormal tief.