"Der Euro bleibt zur Schweizer Währung derweil mit 1,0981 Franken weiter unter der Marke von 1,10", meldet awp. Zuvor war dem Euro dreimal hintereinander ein Tagesschlusskurs von mindestens 1,10 Franken gelungen.
Entsprechend kommentierte die National-Bank: "Vor allem der Risk-On-Modus des Marktes, der Anleger aus niedrig- (oder negativ-) verzinsten Währungen in höher verzinste treibt, belastet den als sicheren Hafen gern gesuchten Franken."
Inzwischen hat sich das Blatt wieder gewendet: Aus dem Risk-On-Modus wurde ein Risk-Off-Modus. Der plötzliche Stimmungswandel an den Finanzmärkten kostete den Euro die Hälfte seines Wochengewinns.
Am Mittwoch stieg der Eurokurs auf 1,11 Franken – den höchsten Stand seit Juli 2019. Hätte er dieses 18-Monatshoch bis Freitag über die Ziellinie gerettet, stünde er mit einem Plus von über 2% in den Startlöchern in der kommende Woche noch etwas draufzusetzen.
Jedoch musste sich der Euro sich von seinem Plateau bei 1,11 Franken verabschieden. Es kam zu einem Rücklauf auf 1,0970.
Hintergrund ist eine überraschend schnelle Wirtschaftsbelebung in der Schweiz. Das Konjunkturbarometer kletterte im Februar über seinen langjährigen Durchschnitt, berichtete die Konjunkturforschungsstelle (KOF) in Zürich am Freitag.
Überdies schoss die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel einen Giftpfeil auf den Euro ab: Eine weitere Lockerung der Geldpolitik zur Stützung der Wirtschaft sei möglich, sollten die gestiegenen Zinsen die Konjunktur belasten, sagte sie.
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Entscheidend für die Erfolgsaussichten des Euro ist die Unversehrtheit einer Untersützungszone bei 1,0880-1,0900 Franken. Solange er darüber bleibt, sind erneute Anstiege auf 1,10 und 1,11 jederzeit möglich.