"Im Moment sind diese Interventionen in den Devisenmarkt sehr wichtig, weil wir großen Druck auf den Franken gesehen haben, gerade in der Covid-Krise", sagt SNB-Präsident Thomas Jordan im Schweizer Fernsehen.
Der Eurokurs hat es in den Wochen ganz gut gemacht. Er stieg von 1,0740 auf 1,0840 Franken (+0,93%). Noch stärker wertete der US-Dollar zum Franken auf. Hier steht ein Plus von knapp 3% zu buche.
Wer darauf hofft, dass der Euro mit dem Einstieg in eine gemeinschaftliche Verschuldung zu einem Sicheren Hafen aufsteigt, wird enttäuscht. Der Euro ist laut der Rabobank weit davon entfernt:
"Der Euro könnte mehrere Jahrzehnte davon entfernt sein, den Status eines sicheren Hafens zu erlangen."
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"Solange der EUR nicht einen größeren Anteil der Safe-Haven-Ströme für sich beansprucht, wird der EUR/CHF bei jedem Anflug einer Krise oder Rezession zu einer Abwärtsbewegung neigen", schlussfolgert die Rabobank.
Momentan herrscht an den Finanzmärkten eitel Sonnenschein. Die Risikobereitschaft ist sehr hoch. Aktienindizes wie der Dax und Dow Jones stehen kurz vor Rekordständen. Der Franken wird links liegen gelassen.
Die nächste Krise an den Finanzmärkten dürfte aber nicht lange auf sich warten lassen. Es ist ein sehr instabiles System, was da im letzten Jahrzehnt aus der Traufe gehoben wurde. Immer gewaltigere Geldspritzen in immer kürzeren Abständen sind vonnöten, um den nächsten Kollaps zu vermeiden.
Es liegen zu viele Bananenschalen (massive Staatsfinanzierung über die EZB-Notenpresse uvm.) herum. Damit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Euro wieder einmal auf einer ausrutscht.
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