Die Durststrecke für den Franken ist vorbei. Von Mitte Februar und Anfang März hatte er sich ununterbrochen zum Euro abgeschwächt. Nun die Trendwende. Der Euro sank in der vergangenen Handelswoche von 1,1100 auf 1,1060 Franken.
"Euro steht unter Druck und handelt aktuell um die Marke von 1,1050 Franken", berichtet die St.Galler Kantonalbank. "Der Euro hat am Freitag nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen an seine Vortagesverluste angeknüpft", meldet awp.
In Europa ist die Corona-Situation inzwischen wieder sehr angespannt. US-Präsident Biden appelliert an seine Landsleute die Zügel bei den Schutzmaßnahmen nicht schleifen zu lassen und nennt Europa als mahnendes Beispiel.
"Wir bewegen uns im intensivmedizinischen Bereich ganz klar auf die Kapazitätsgrenzen zu", warnt Peter Klimek von der MedUni Wien. In Deutschland, Frankreich und Italien sieht es ganz ähnlich aus.
EUR/CHF-Ausblick
Entweder der EUR/CHF-Kurs sieht über den Fauxpas bei der Virusbekämpfung hinweg. Spätestens ab Mai dürften die Fallzahlen wieder deutlich sinken. Dann darf mit einer recht rasante Konjunkturerholung gerechnet werden.
Oder aber es geht weiter bergab. Denn die Euroländer hängen beim Impfen nicht nur den USA und dem Vereinigtem Königreich hinterher. Auch die Schweiz ist wesentlich schneller.
Der EUR/CHF-Kurs hat seine Bandbreite um die Höhe der alten Seitwärtsbewegung nach oben verschoben. Experten sprechen von einem "Measured Move", also einer abgemessenen Bewegung. Die Höhen des alten Seitwärtskanals und des neuen sind identisch.
Nach der aktuell laufenden Korrektur (Pullback) werden die Euro-Käufer versuchen einen Aufwärtstrendkanal zu etablieren. Das würde ihnen ermöglichen den EUR/CHF-Kurs bis Herbst auf etwa 1,13 hochzubekommen.
Die Verkäufer werden versuchen das zu verhindern, indem sie den aktuell laufenden Pullback in die Länge ziehen. Sollte der EUR/CHF-Kurs auf 1,09 fallen, müssten die Käufer ihren Aufwärtstrendkanal an den Nagel hängen.