Euro zieht es auf noch höheres Niveau zum Franken
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Euro zieht es auf noch höheres Niveau zum Franken

Der Euro-Franken-Kurs schlummert bei 1,1050. Der Eindruck täuscht. Wegen großen Verschiebungen am Devisenmarkt könnte das Währungspaar vor einer zweiten großen Bewegung stehen. Der Franken wird verschmäht.

Der Schweizer Franken schwächt sich immer weiter ab. Ein Amerikaner bekommt derzeit 0,94 Rappen für ein Dollar. Vor einem Monat waren es 0,90 Rappen, vor drei Monaten 0,88 Rappen. Ursache der Frankenschwäche sind die Zinsen:
  • Die US-Renditen auf 10-jährige Staatsanleihen erhöhten sich seit Jahresbeginn deutlich von 0,93% auf 1,75%.
  • Die Renditen auf die in der Qualität wesentlich besser eingestuften Schweizer Bundesobligationen stiegen lediglich um ein Viertelprozenpunkt.

Gegenüber dem US-Dollar geht die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB), mit dem negativsten Zins der Welt gegen die Frankenstärke vorzugehen, also voll auf. Und auch beim Euro klappt es recht gut.

Euro-Fans geduldig


Der Franken hat sich zum Euro seit Jahresbeginn um 2,3% abgeschwächt. Dies führte zu einem Anstieg des EUR/CHF-Kurses von 1,08 auf 1,1050. Seit einigen Wochen ist allerdings Sand im Getriebe.

Wie der Franken hat der Euro gegenüber dem US-Dollar zuletzt erheblich verloren. Die USA sind konjunktureller Vorreiter, drum ist der Greenback aktuell so stark.

Alsbald die Weltwirtschaft mehr Fahrt aufnimmt, wird der zyklische Euro profitieren. Der Dollar tut sich bei anziehenden globalen Wachstumsraten stets schwer. Gleiches gilt für den defensiven Franken.

Dieser Schwenk kann bereits in den nächsten Tagen beginnen oder noch einen ganzen Monat auf sich warten lässt.

Am Devisenmarkt sind die Akteure geduldig. Man weigert sich den EUR/CHF-Kurs wieder unter 1,10 zu bugsieren. Daraus lässt sich schlussfolgern: Das Vertrauen in die zyklischen Qualitäten des Euro ist recht groß.