Der EUR/CHF-Kurs hat mit seinem steilen Anstieg auf 1,11 Franken in der letzten Woche beide Prognosen bereits übertroffen. In trockenen Tüchern sind die Gewinne aber nicht. Der Schweizer Franken hat einen hohen inneren Wert. Er ist in der Lage den Euro wieder auf 1,08 runterzuholen.
Aus der Sicht des Devisenstrategie-Chefs der UBS, Thomas Flury, handelt es sich um eine vorübergehende Abschwächung des Frankens. Er weist darauf hin: "Die Schweiz ist ein Land, das vom globalen Wachstum mit höheren Exporten (inklusive Tourismus) profitiert." (awp)
"In die gleiche Kerbe schlägt die St.Galler Kantonalbank. Zyklische Devisen wie der Euro hätten zwar einen guten Jahresauftakt. Steiler Anstieg auf 1,11 hin, steiler Ansteige auf 1,11 her – der Ausblick für den Euro bleibe durchwachsen. Die Kantonalbank rechnet mit einem mittleren Eurokurs bei 1,0750 Franken.
"Wie es aussieht, können wir mit Lockdowns jetzt besser umgehen als beim ersten Mal", sagt Isabel Schnabel, Direktorin der Europäischen Zentralbank. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dürften daher weniger schwerwiegend als im Frühjahr 2020 ausfallen, erläuterte sie in der lettischen Zeitung "Leta".
Noch einen Schritt weiter geht der Finanzminister der Niederlande. Die europäischen Länder könnten laut Wopke Hoekstra bei einer Erhöhung des Impftempos eine "enormen Konjunkturbeschleunigung" im Sommer erfahren. Der Schweizer Franken hätte dann keine Chance seine Sicheren-Hafen-Qualitäten auszuspielen.
Fazit
- Damit der Euro auch in einem Jahr noch bei 1,10 Franken steht, braucht es für dei Wirtschaft der Eurozone eine Art Mircale (Wunder).
- Geht bei der konjunkturellen Erholung etwas schief, ist die besser organisierte Schweiz mit ihren ausgezeichneten wirtschaftlichen Fundamentaldaten sofort zur Stelle.
- Der Franken wäre gefragt. Er würde wieder einmal um 1,5% p. a. zum Euro aufwerten. Der EUR/CHF-Kurs stünde Anfang 2022 bei 1,0650.