Die Kursentwicklung des Euro zum Schweizer Franken Mitte März ist zwischen einem potenziell großen Comeback der Konjunktur und der dritten Corona-Welle hin- und hergerissen. Ein Blick auf die Zinsen zeigt, wie der EUR/CHF gerade tickt.
Bis Anfang März war die Welt für den Euro in Ordnung. Die Lockdowns schienen planmäßig auszulaufen, einem kräftigen Konsumboom stand nichts mehr im Weg. Dann meldete sich das Virus, und mit ihm die Schweizer Währung, zurück.
Der Franken hat nun den ersten Wochengewinn seit Anfang Februar gegenüber dem Euro erzielt. Entscheidend für diese Woche ist das EUR/CHF-Kursniveau bei 1,1030.
Sollte diese unscheinbare Marke reißen, werden Euro-Verkaufsaufträge in Form von Stop-Loss-Ordern ausgelöst. Es dürfte dann in einem Rutsch unter 1,10 gehen.
Das Hochschiessen des EUR/CHF Ende Februar wurde von den Zinsen verursacht. In Vorfreude auf den Konjunkturaufschwung waren die Renditen von deutschen Bundesanleihen zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder über die ihrer Schweizer Pendants geklettert.
Mit der dritten Corona-Welle hat sich das Blatt gewendet. Der Zinsvorteil liegt nun wieder beim Schweizer Franken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zuletzt ihre Staatsanleihenkäufe zur Stützung der Konjunktur beschleunigt.
Mit dieser Maßnahme drückte die EZB die Renditen der Bundesanleihen erneut nach unten. Sie hat dadurch eine Fortsetzung des steilen Anstieg des EUR/CHF-Kurses verhindert.
Gleichwohl hat der Euro nach wie vor alle Chancen auf 1,12 Franken, vielleicht sogar 1,15 Franken, zu steigen. Voraussetzung: Die dritte Corona-Welle ist bald überstanden, mit dem kräftigen Konjunkturaufschwung klappt es auch.
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Ist der Euro jetzt wieder attraktiv?
22.03.21
06:14