"Die jüngste Abschwächung sei "willkommen und erfreulich", sagt SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg in einem Interview mit der Zeitung "Blick". Zurbrügg zufolge sei die Nachfrage für den in Krisenzeiten von Anlegern angelaufenen Franken gesunken.
Seit Mitte Februar 2021 hat sich der Franken zum Euro um 3% abgeschwächt. Aktuell treiben EUR/CHF-Beobachter zwei Fragen um: Kann sich der Währungskurs dauerhaft über 1,10 befestigen? Oder handelt es sich um einen vorübergehenden Anstieg?
Der SNB-Vizepräsident ist siegessicher, dass seine Freude über den schwächeren Franken länger währt: "Wir sind überzeugt, dass unsere expansive Geldpolitik mit einem Negativzins von minus 0,75 Prozent und Interventionen am Devisenmarkt notwendig ist. Wir können bei beiden Instrumenten auch noch weitergehen."
Die Bestätigung der Zwei-Säulen-Strategie ist eine Absage an die SNB-Observierer. Ihnen schwebt ein ganz anderes Modell vor, um der Frankenstärke Einhalt zu gebieten. Jedoch lehnt das aktuelle Direktorium ein Wechselkurssystem mit einem Crawling Peg ab. Die SNB bleibt beim "Schmutzigen Floating".
Im Endeffekt spielt es keine Rolle, über welches Wechselkurssystem Euros gekauft werden, um den Franken schwach zu halten. "Es ist egal, ob die Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache sie fängt Mäuse."
Ausblick
Die Sturm- und Drangphase des Euro, die im Februar auszeichnete, ist inzwischen beendet. Charttechnik und Price Action signalisieren für den EUR/CHF-Kurs in den kommenden zwei Wochen eine Retourbewegung auf 1,10.