Es fehlt nicht viel, dann feiert der Eurokurs ein 2-Jahreshoch gegenüber dem Schweizer Franken. Die Höchstmarke vom 4. März 2021 bei 1,1150 ist in Reichweite. Fällt sie, wäre Platz für einen Anstieg auf 1,12-1,15.
Investoren sollten nicht versuchen die Zinsen hochzutreiben, in dem sie Staatsanleihen aus Italien, Spanien und Portugal verkaufen. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde das verhindern, sagt Lagarde Bloomberg TV.
Die EZB-Chefin bestärkt damit den steigenden EUR/CHF-Ausblick für die kommenden Wochen und Monate. Gleichzeitig zeigen ihre Aussagen, warum es langfristig nur in eine Richtung für den Euro-Franken-Kurs geht: Nach unten.
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"Sie können uns testen so viel sie wollen", sagt Lagarde an die Adresse von Spekulanten. Die EZB besitze außergewöhnliche Werkzeuge, die sie einsetzen könne. "Wir werden sie nutzen, falls erforderlich."
Tatsächlich besitzt die EZB nur ein außergewöhnliches Werkzeug: Die Euro-Notenpresse. Sie kann so viele Euros drucken wie sie möchte, damit südeuropäische Staatsanleihen kaufen und so die Zinsen runtermanipulieren.
Die Wirkung der Notenpressen-Politik ist unterschiedlich: Im gegenwärtigen Umfeld stehen die mehr als 100 Milliarden Euro, die die EZB jeden Monat druckt, einem Anstieg des EUR/CHF-Kurses nicht im Weg.
Alsbald die konjunkturellen Sondereffekte und das überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum abklingen, wird der Euro aber erneut gegenüber dem Schweizer Franken unter die Räder kommen.
Die Zentralbanggeldmenge im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung liegt im Euroraum bereits bei 43% und ist fast doppelt so hoch wie in den USA. Im Euroraum ist die Geldbasis auf das Dreieinhalbfache dessen gestiegen, was 2008/09 ausreichte, um die Finanzkrise zu bewältigen.
Fazit
Der Anstieg der Papiergeld-Menge ist außer Kontrolle. Ursache ist der politische Auftrag der EZB, die Zinsen in Südeuropa tief zu halten. Den Euro wird das früher oder später einholen. Für den EUR/CHF-Kurs geht es dann permanent unter 1,10.