"Ein Fremdwährungskredit ist ein hochspekulatives Finanzprodukt, welches aus Sicht der Finanzmarktaufsicht für private Haushalte nicht oder nur sehr bedingt geeignet ist", so die Position der Finanzmarktaufsicht (FMA).
Viele Franken-Kreditnehmer wollen aber nicht raus. Sie zahlen nämlich keine Zinsen. Die Banken hatten vergessen in den Altverträgen ein Negativzins-Szenario zu berücksichtigen.
Freilich haben inwzischen zahlreiche Banken in Österreich versucht von ihren Kunden trotzdem eine Zinsmarge zu kassieren. Das wurde jedoch höchstrichterlich untersagt.
Zinsfreies Leben
Die maßgeblichen Schweizer Sätze sind weiterhin tief im Minus. Der CHF 1-Monats-Libor rangiert aktuell bei -0,79%, der CHF 3-Monats-Libor bei -0,75%. Das garantiert vielen Franken-Kreditnehmern ein zinsfreies Leben.
Würden sie in einem Euro-Kredit konvertieren, bekämen sie einen neuen Kreditvertrag. Und ein solcher Vertrag ist dann natürlich gegenüber allen Eventualitäten so ausstaffiert, dass die Bank immer ihre Zinsmarge bekommt.
Bawag, Bank Austria und Erste Bank¹ halten Euro-Fixzinskredite für 1,25% (10 Jahre) und 1,50% (15 Jahre) bereit. Ob die verbleibenden Franken-Kreditnehmer diese Angebote nutzen, dürfte stark von der Wechselkursentwicklung abhängen.
Der Euro-Franken-Kurs notiert aktuell bei 1,11. In den letzten zwölf Monaten ist der Euro 6% stärker geworden. Viele Kreditnehmer werden wohl auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung spekulieren.
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Im Idealfall fällt dann ein gipfelnder Euro-Franken-Kurs mit dem Laufzeitende des Franken-Kredits zusammen. Im schlimmsten Fall stürzt der Euro-Franken-Kurs erneut auf 1,05, wo ihn die Schweizerische Nationalbank (hoffentlich) auffängt.
🔗 ¹Raus aus dem Franken-Kredit!