EUR/CHF-Ausblick: Vom Regen in die Traufe
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EUR/CHF-Ausblick: Vom Regen in die Traufe

Es ist das alte Spiel beim EUR/CHF-Ausblick: Die Abwägung von kurzfristigen Kurssteigerungseffekten herrührend aus schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen und der düstere Langfristausblick.

Seit einem Jahr dominieren erstgenannte Effekte. Der EUR/CHF-Kurs kletterte zwischen Mai 2020 und März 2021 von 1,05 auf 1,1150 (+6,2%). Anschließend kam er etwas zurück. Aktuell notiert der Kurs bei 1,0950.

Linienchart EUR/CHF-Kurs lange Talfahrt kurzer Anstieg

Davor hatte der düstere Langfristausblick den Euro von 1,20 auf 1,05 Franken absacken lassen. Bei zentralen Wirtschaftsdaten wie Wachstum, Schulden, Innovationskraft, Arbeitslosigkeit ist die Schweiz deutlich besser als die Eurozone.

Wie grottenschlecht weite Teile der Eurozone positioniert sind, offenbart ein Blick auf die nationalen Aktienmärkte. Frankreichs vom Staat hofierte Großunternehmen haben kläglich versagt den Wert ihrer Firmen zu steigern.

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Der französische Leitindex CAC 40 ist aktuell genauso hoch wie Anfang 2000. Italien und Spanien sind sogar im Minus. Der Dax stieg hingegen um 100%, der ATX und S&P 500 kletterten jeweils um 200%. Der Schweizer SMI legte 45% zu.

Trio Infernale


Es handelt sich um ein vernichtendes Anlegerurteil über die wirtschaftliche Ausrichtung Frankreichs, Italiens und Spaniens. Deutschland, die Niederlande und Österreich verhinderten bisher eine noch raschere Abschwächung des Euros.

Die Kohlen aus dem Feuer holen können auch sie nicht. Anfang 2000 kostete 1 Euro 1,60 Franken. Aktuell sind es knapp 1,10. Es gibt keinen Silberstreifen am Horizont. Der EUR/CHF-Kurs wird nach dem Post-Corona-Aufschwung weiter sinken.

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