Es sei ein gutes Zeichen, dass der Eurokurs in den letzten Wochen dreimal an einer Unterstützung bei 1,0925 Franken nach oben zurückprallte, sagen die Optimisten. Aus charttechnischer Sicht muss man dem widersprechen. Der EUR/CHF-Kurs ist nach wie vor im Abwärtskanal und einem Kursziel bis Ende Juni 2021 von 1,09.
Je tiefer der EUR/CHF-Kurs in den kommenden Wochen fällt, umso schwerer wird es noch einmal deutlich über 1,10 zurückzukehren. Die Konjunkturdaten aus der Eurozone werden nicht mehr viel besser. Kehrt dann die Lethargie, in der die Wirtschaft vor der Corona-Pandemie steckte, zurück, wird es der Euro noch schwerer haben.
Auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten sieht es trotz des Neins der Schweiz zu einem EU-Rahmenabkommens für den Schweizer Franken besser aus. Dem Euro bläst ein doppelter Gegenwind ins Gesicht:
- Die deutliche höhere Geldentwertung in den Euroländern im Vergleich zur Schweiz drückt den EUR/CHF-Kurs sukzessiv nach unten.
- Dann wäre da noch Frankreichs Präsidentschaftswahl im April 2022. Der Euro-Gegnerin Le Pen werden sehr gute Siegchancen nachgesagt. Das dürfte spätestens ab Anfang 2022 für viel Unsicherheit sorgen.