"Mit den zunehmenden wirtschaftlichen Öffnungsschritten in Kontinentaleuropa sollte die Nachfrage nach dem Franken als sicherem Hafen allmählich nachlassen", schreibt die Graubündner Kantonalbank in ihrem neuen EUR/CHF-Ausblick.
Der EUR/CHF-Kurs ist aktuell in einem Abwärts-Swing. Seit Monatsbeginn sank er von 1,1005 auf 1,0930 Franken. Es zeichnet sich ein Rückfall unter 1,09 ab. Danach wird man sehen, ob die Corona-Aufwärtstrendlinie den Euro auffängt.
Laut den Zahlen aus der Wirtschaft müsste der Euro eigentlich bei 1,10 Franken oder höher stehen. Die aktuelle Lage in der Eurozone wird von den Konjunkturexperten so gut beurteilt wie seit November 2018, meldet das Beratungsunternehmen Sentix.
Damals gab es für 1 Euro 1,14 Franken. Wegen des stärkeren Wachstums in der Schweiz bei einer geringeren Geldentwertung ist dieses Kursniveau jedoch weit entfernt.
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Laut dem Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, sei zu erwarten, dass in der Schweiz im Verlauf dieses Jahres das Bruttoinlandsprodukt (BIP) das Niveau von Ende 2019 wieder erreichen wird.
Für die Eurozone dürfte es trotz des aktuellen Aufschwungs etwa ein Jahr länger dauern. Über die Konjunkturschiene hat der Euro also keine Chance einen Anstieg gegenüber dem Schweizer Franken herbeizuführen.
Damit EUR/CHF steigt, braucht es eine Abkehr von der radikal anmutenden Geldpolitik. Die Präsidentin und der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB) sind allerdings frühere Finanzminister hochverschuldeter Euroländer.