In der Schweiz seien die Zinsen und die Inflation im internationalen Vergleich weiterhin tief, betonte SNB-Präsident Thomas Jordan nach der Juni-Sitzung. Die langfristigen Inflationserwartungen seien bei rund einem Prozent verankert.
Weil die Inflation in der Schweiz weit von der 2-Prozent-Marke entfernt bleibt, kommt eine Leitzinserhöhung, die den für Franken-Kreditnehmer maßgeblichen CHF 1-Monats-Libor bzw. CHF 3-Monats-Libor steigen ließe, nicht in Frage. Die beiden Sätze bleiben mit -0,81% bzw. -0,75% tief im negativen Terrain verankert.
Wer in einen Euro-Kredit umschuldet, bekommt einen 10-jährigen Fixzinskredit zu einem Zinssatz von rund einem Prozent. Eine solche Konvertierung ist sinnvoll, wenn sich der Euro gegenüber dem Schweizer Franken jährlich um mehr als ein Prozent abschwächt.
2020 notierte der Euro-Franken-Kurs zu Jahresbeginn und Jahresende bei 1,08. Im laufenden Jahr 2021 hat der Euro bisher um 1,4% aufgewertet. Aktuell kostet er 1,0950 Franken. Die positive Entwicklung der letzten 18 Monate ist aber kein Garant dafür, dass es so weitergeht. 2019 schwächte sich der Euro zum Franken um 3,6% ab.
Fazit
Die einprozentige Zinsersparnis eines Franken-Kredits gegenüber einem Euro-Kredit federt kleine Wechselkursverluste des Euros ab. Allerdings kann sich das Blatt schnell wenden. Sollte der Eurokurs bis Ende 2021 auf 1,06 Franken fallen, wäre das Polster, das er in den letzten 18 Monaten aufgebaut hat, zur Gänze weg.