Bei einem Blick auf den gekraterten Euro-Dollar-Kurs schwant den Supportern eines stärkeren Euros zum Schweizer Franken Übles. Für 1 Euro gibt es aktuell 1,0920 Franken. Das ist so wenig wie das letzte Mal vor drei Wochen.
"Auch mit dem tieferen EUR-USD, kommt der EUR-CHF Kurs unter Druck", sagt die St.Galler Kantonalbank. Deutliche fünf Cents hat der Euro auf den US-Dollar in den letzten Wochen verloren.
Die Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone haben im Juli einen überraschenden Rücksetzer erfahren, meldet das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Es gibt aber noch genügend Wachstum:
"Obwohl die ZEW-Konjunkturerwartungen abermals deutlich zurückgehen, befinden sie sich noch auf einem sehr hohen Niveau", kommentiert ZEW-Chef Achim Wambach.
Dem Euro reicht das nicht. Der gnadenlos in die Zukunft blickende Devisenmarkt hatte mit einem Anstieg der Konjunkturerwartungen gerechnet. Stattdessen kam es zu einem Rückgang, und so sinkt der Eurokurs weiter.
Mit der Charttechnik vertraute Marktbeobachter haben eine umgedrehte (inverse) Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgemacht. Sie könnte neues Aufwärtspotenzial beim Euro-Franken-Kurs freisetzen.
Man muss hier aber vorsichtig sein. Die meisten Schulter-Kopf-Schulter entpuppen sich als Fortsetzung-Formationen. Ein Rückgang des Euros unter 1,09 Franken bleibt daher gegenwärtig am wahrscheinlichsten.
Wie geht es mit dem Euro weiter?
07.07.21
09:19