Der Zuspruch für den Schweizer Franken ist hoch. Mit 1,0820 per 1 Euro kostet er so viel wie zuletzt im Februar 2021. Der Euro dürfte nun erst einmal das Schlimmste überstanden haben. Es wird einige Wochen brauchen, um auf 1,09 Franken zurückzusteigen.
"Der Druck auf den Euro war so stark, dass er sogar weit unter 1,0880 fiel. Eine Erholung ist nicht in Sicht und der Support bei 1,0800 kann durchaus angegriffen werden", kommentiert die St.Galler Kantonalbank.
Einen weiteren Zurückpraller wegen des Abwärtskanals konnte man zwar erwarten. Das es dann für den EUR/CHF-Kurs so schnell nach unten ging, war allerdings eine Überraschung.
Die Europäische Zentralbank (EZB) fährt nun zur Gänze unter der Flagge einer italienischen Lira-Geldpolitik mit einer französischen Weichwährungs-Steuerfrau. Die Vertreter Deutschlands, Österreichs und die Niederlande haben die Brücke längst verlassen. Sie sitzen im Beiboot und sind am Däumchendrehen.
Man werde das Corona-Staatsanleihen-Kaufprogramm Anfang 2022 in ein neues Format überführen, sagt EZB-Chefin Lagarde Bloomberg TV. Nach der Aufweichung des Inflationsziels und dem Ignorieren des konjunkturellen Fortschritts schießt die EZB damit den dritten Giftpfeil auf den Euro in nur vier Tagen ab.
Der Euro kann sich glücklich schätzen bereits am unteren Ende des Abwärtskanals zu sein. Er hat daher gute Chancen diese letzte Attacke der EZB zu parieren. Das Aufwärtspotenzial ist allerdings begrenzt. Für ein erneutes Erreichen der Marke bei 1,10 reicht es momentan ganz sicher nicht.
"Ein Durchbruch unten bei 1,0850 würde die Indikatoren auf negativ drehen", analysiert die Schweizer Privatbank Maerki Baumann. Es könnte somit vier bis sechs Wochen dauern, bis die Indikatoren wieder auf positiv drehen und der Euro am oberen Ende des Abwärts-Kanals ein Kurs von etwa 1,0930 Franken erreicht.
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1,0820: Endlich das Tief im EUR/CHF-Kurs?
12.07.21
07:54