Der Normalzustand rückt näher
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Der Normalzustand rückt näher

Der Schweizer Franken steht auf einem soliden Fundament: "Unser geldpolitisches Konzept ist eine Erfolgsgeschichte", ist sich Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), sicher. Er hat allen Grund der Talfahrt des EUR/CHF-Kurses seelenruhig zuzuschauen.

Wer im Frühjahr davon ausging, dass die SNB einen Eurokurs von 1,10 Franken anstrebt, wurde enttäuscht. Und wer jetzt auf großangelegte Euro-Stützungskäufe bei 1,09, 1,08 oder 1,07 setzt, dürfte erneut enttäuscht werden. Hintergrund: Der Abstieg des Euro läuft in geordneten Bahnen.

EUR/CHF-Diagramm mit zwei Übertreibungen

In den letzten 18 Monaten wurde der Euro-Franken-Kurs von zwei Übertreibungen heimgesucht:
  1. Der Euro fiel zwischen März und Mai 2020 mehrere Mal auf 1,05 Franken. Das ging der SNB zu schnell. Der Ausbruch der Corona-Pandemie hatte die Bereitschaft globaler Anleger mit ihrem Kapital in den "sicheren Hafen Schweiz" zu flüchten, massiv erhöht. Diese Zuflüsse wurden mit Euro-Stützungskäufen ausgeglichen.

  2. Anfang März 2021 schoss der Euro-Franken-Kurs auf 1,1150 hoch. Anleger vermuteten, dass sich die Eurozone aus dem von der Pandemie verursachten Schaden ähnlich rasch befreien könnte wie die USA. Damit verbunden war der Trugschluss einer in der zweiten Jahreshälfte beginnenden Normalisierung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB).
Gegenwärtig nistet sich der Eurokurs zwischen 1,07 und 1,09 Franken ein. Das wäre keine schlechte Sache für den Euro, als er wegen dem aufgeweichten EZB-Inflationsziel und den permanenten Staatsanleihenkäufen auf einem wackligen Fundament steht.

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