Der Euro-Franken-Kurs hat die in ihn gesteckten hohen Erwartungen enttäuscht. In den Euroländern findet aktuell einer der kräftigsten Wirtschaftsaufschwünge der Nachkriegszeit statt. Und was macht der Euro? Anstatt stärker zu werden, schwächt er sich zum Schweizer Franken wieder einmal ab.
Jeder wusste, dass es im Sommer zu diesem rasanten Aufschwung kommen würde. Nun ist die Hochkonjunktur da. "Euroland: Die beste Konjunktur, die man für Geld kaufen kann", sagen die Fachleute der Beratungsfirma Sentix.
Was der Euro-Franken-Kurs daraus gemacht hat, ist eine große Enttäuschung. Anfang 2021, als die Eurozone von einer zweiten, coronabedingten Rezession heimgesucht wurde, gab es für 1 Euro 1,0860 Franken. Aktuell sind es 1,0930. Es ist geradezu so, als ob der Devisenmarkt urteilt: "Was ihr da in der Eurozone macht, hat keine Zukunft."
Zwar sind die zugewonnenen Prozentpunkte bei der Wirtschaftsleistung für die Eurozone und die Schweiz in etwa gleich. Die Euroländer müssen sich aber massiv verschulden und brauchen mit der EZB-Notenpresse in einem nie dagewesenen Ausmaß finanzierte Konjunkturpakete.
In der Schweiz gibt es zwar diese Konjunkturhilfen auch. Sie sind aber bei weitem nicht so hoch. Die Unternehmen sind gesund, die Standortbedingungen optimal. Man bekommt also das gleiche Wachstum wie die Eurozone zu einem weitaus geringeren Einsatz an Fremdmitteln.
Die Schweiz hat daher das strukturell bessere Wachstum. Das ist neben ihrer niedrigeren Inflation sowie den permanenten EZB-Staatsanleihenkäufen der zentrale Grund, warum der Schweizer Franken zum Euro hoch bewertet ist und das auch bleiben wird.
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06.07.21
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