"Es könnte angemessen sein, in diesem Jahr mit der Reduzierung der Anleihenkäufe zu beginnen", sagte US-Notenbankchef Powell bei einer an den Finanzmärkten mit Spannung erwarteten Rede.
Im Juni war das noch viel konkreter. Man hätte über eine Rückführung der Anleihenkäufen diskutiert und rechne mit zwei Leitzinserhöhungen bis 2023. Damit hatte Powell die Finanzmärkte überrascht. Die Börsen tauchten ab.
Der EUR/CHF-Kurs stieg Mitte Juni dank des konkreten Ausblicks auf eine Normalisierung der Geldpolitik auf 1,10. Normalisieren die Amerikaner, werde auch die Europäische Zentralbank (EZB) das tun, so das Kalkül der Devisenhändler.
Denn die EZB schlägt bei der Monetarisierung der Schulden über die Stränge. Sie kauft jeden Monat für 90-95 Milliarden Staatsanleihen. Das sind 1,14 Billionen Euro pro Jahr und entspricht 9% der Eurozonen-Wirtschaftsleistung
In der Bilanz der US-Notenbank (Fed) landen von ihrer früheren Chefin und aktuellen Finanzministerin Yellen ausgegebene Staatsanleihen im Wert von 60 Milliarden US-Dollar. Das sind 720 Milliarden Dollar pro Jahr und entspricht 3% der US-Wirtschaftsleistung.
SNB-Put
Weil es die EZB auch künftige übertreiben wird, ist der Euro-Franken-Kurs am sinken. Die Möglichkeit, dass die Fed ihre Käufe demnächst verringert und damit die EZB unter Zugzwang bringt selbiges zu tun, besteht nicht mehr.
Das ist eine schlechte Nachricht für die Schweizerische Nationalbank (SNB). Sie intervenierte bereits in der Woche vom 16. bis 20. August verstärkt am Devisenmarkt, um den EUR/CHF-Kurses über 1,07 zu halten.
Unter SNB-Put versteht man, dass die SNB immer wieder gezielt auf Schwächephasen des Euros zum Schweizer Franken mit Devsisenmarktinterventionen reagiert. Den Schweizer Exporteuren soll damit unter die Arme gegriffen werden.
Die Möglichkeit der SNB den Put bei 1,07 aufrechtzuerhalten, ist wegen der auf die lange Bank geschobenen Normalisierung der Geldpolitik gesunken. Der Abwärtstrend des Euro zieht seine Bahnen.
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